IBM: xSeries heißt jetzt System x

IBM benennt seine Serverbaureihe mit x86-Prozessoren um und kündigt verbesserte Virtualisierungsfunktionen dafür an.

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Statt IBM eServer xSeries heißen die x86-Server bei IBM ab sofort System x, die unterschiedlichen Modelle tragen jetzt vier- statt wie zuvor dreistellige Ziffernkombinationen. Die ersten drei Modelle heißen System x3950, System x3850 und System x3800, außerdem findet sich noch ein NEBS-zertifizierter Telco-Server namens System x3650T auf der IBM-Webseite.

Das System-x-Spitzenmodell x3950 ist mit dem "Hurricane"-Chipsatz X3 (Enterprise X-Architecture X64e) ausgestattet und unterscheidet sich anscheinend nicht sehr stark vom eServer xSeries 460, den IBM im vergangenen Juni eingeführt hat. Der x3950 gehört damit zur Baureihe der skalierbaren Xeon-MP-Server von IBM, der mit einem Entwicklungsaufwand von angeblich rund 100 Millionen US-Dollar (unter anderem vom heutigen AMD-Fellow Rich Oehler) entwickelte Summit-Chipsatz ermöglich nämlich die Kopplung von bis zu acht Xeon-MP-Quartetten. Dazu koppelt man einen der 3 Rack-HE hohen x460-Server über den InfiniBand-ähnlichen Scalability Bus mit bis zu sieben weiteren MXE-460-Erweiterungsservern (ebenfalls jeweils 3 HE hoch). Setzt man in alle 32 Sockel die recht leistungshungrigen Dual-Core-Versionen (Paxville) des Xeon MP ein (Dual-Core Xeon 7000), lässt sich der x460 (und eben wohl auch x3950) von acht auf bis zu 64 Kerne ausbauen.

Es handelt sich dabei dann nicht um einen Cluster, sondern um einen SMP-Server mit einheitlichem Speicher-Adressbereich (bis zu 512 GByte). Die Transferrate des DDR2-Speichers skaliert auf bis zu acht PC2-3200R-Speicherkanäle pro Prozessor-Quartett, wobei die Speicherchips aber nur mit 166 MHz laufen (quasi als PC2-2700R). Der Chipsatz stellt den bereits mit jeweils bis zu 8 MByte L3-Cache ausgestatteten Xeons weiteren L4-Cache bereit und filtert den Snoop-Datenverkehr, der zur Sicherung der Cache-Kohärenz zwischen den bis zu 64 Prozessorkernen anfällt.

Die skalierbare Maschine lässt sich mit Hilfe von VMware ESX Server wiederum in einzelne Partitionen unterteilen – die Dual-Core-Xeons mit Paxville-Kernen unterstützen bereits Intel VT. Für die neuen Server bietet IBM nun mit den Consolidate Discovery und Analysis Tools (CDAT) eine Software, die unter anderem die Auslastung einzelner (virtueller) Maschinen erkennen kann und bei der Optimierung helfen soll; laut IBM ist es damit möglich, die Auslastung der Systeme auf über 50 Prozent zu bringen. Eines der Argumente für die Server-Konsolidierung im x86- beziehungsweise x64-Bereich ist die typischerweise geringe Auslastung und damit geringe Ressourcennutzung vieler Standard-Windows-Server (One Service, One Box); gut ausgelastete Server-Prozessoren arbeiten wegen der hohen Leerlaufverluste effizienter.

Hinter dem x3850 verbirgt sich offenbar ein enger Verwandter des x366, während der x3800 weitgehend dem eher für Storage-Zwecke ausgelegten x260 entspricht. Laut IBM soll die Baureihe in den kommenden Monaten erweitert werden.

Beim Namen System x schreibt IBM den Buchstaben "x" klein; der Cluster aus Apple-xServe-Knoten an der Uni Virginia Tech wird hingegen System X genannt. Die Gerätefamilien zSeries, iSeries und pSeries hat IBM ebenfalls in System z, System p5 und System i5 umbenannt. (ciw)