ISSCC: Erster Chip für kommendes Nahfunknetz im 60-GHz-Band

IBM stellt den ersten Chip für ein Wireless Personal Area Network vor, der einst im lizenzfreien 60-GHz-Band funken soll.

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Von
  • Dusan Zivadinovic

IBM stellte im Rahmen der International Solid State Circuits Conference in San Francisco den ersten Chip für ein Wireless Personal Area Network vor, das das lizenzfreie 60-GHz-Band belegen soll. Klein und einfach zu fertigen, soll der Chip ähnlich den UWB-Gegenstücken auf kurze Distanzen zum Beispiel HDTV-Streams vom PC zum Display befördern oder auch Video-Kameras und andere Peripherie drahtlos an den PC anbinden.

Der Prototyp-Chip gründet auf der bereits im August von IBM vorgestellten "vierten Generation" der Silizium-Germanium-Fertigungstechnik, die gegenüber bisherigen Fertigungsverfahren deutlich kleinere und auch preisgünstigere Chips ermöglicht. Neben Receiver und Trasmitter hat IBM auch gleich zwei Antennen integriert, was die Kosten für Hardware-Hersteller zusätzlich senken soll.

Bei der Anwendungsbeschreibung für den Chip bleibt IBM nur schemenhaft, denn das WPAN im 60-GHz-Band ist noch Zukunftsmusik. Es gibt im US-Normungsgremium IEEE seit März 2005 eine zugehörige Arbeitsgruppe namens 802.15.3c und die hat bisher lediglich Vorschläge für die genaue Spezifikation der Funktechnik eingeholt; zur Diskussion stehen nun insgesamt acht. Entsprechend sieht die Roadmap die Ratifizierung des Standards erst für September 2007 vor. Zunächst sind Datenraten von rund 2 GBit/s angepeilt, später sollen auch 3 GBit/s möglich sein.

Siehe zum diesjährigen Halbleiterkongress ISSCC auch: (dz)