Im Test: Nissan Qashqai 1.6 dCi
Schade auch, dass man den Tempomat bei jeder Fahrt wieder neu aktivieren muss. Keine rechte Freude macht auch die Musikabteilung. Nissan bietet zwei Systeme an, wobei es das aufwendigere von Bose nur in den beiden teuersten Ausstattungslinien gibt. Im Testwagen war das serienmäßige System eingebaut, das tonal nur Grundbedürfnisse abdeckt.
Sympathischer Diesel ...
Den 130-PS-Diesel zu empfehlen, fällt schwer, obwohl er in vielerlei Hinsicht ziemlich überzeugend ist. Einmal warm, überzeugt die Laufkultur, was auch an der guten Dämmung liegt. Der Qashqai mag in dieser Disziplin keine neuen Rekorde aufstellen, doch insgesamt drängt sich der Antrieb akustisch nicht auf – was ihn mir schon mal sympathisch macht. Dazu kommt ein kräftiger Antritt. Einige Mitfahrer waren überrascht, wie kräftig der Motor mit seinen 130 PS und 320 Nm wirkt. Mag sein, dass der Schwung oberhalb von 160 km/h etwas nachlässt, angesichts dessen, wie er bis dahin beschleunigt, sei ihm das verziehen. Mehr Leistung haben nicht einmal jene in der Redaktion gefordert, die immer in Eile sind.
Dazu kommt ein angemessener Verbrauch, wenngleich er nicht ganz so niedrig lag, wie es der Bordcomputer suggerierte. Im Schnitt kamen wir auf 5,8 Liter, womit wir unterhalb dessen lagen, was auf Spritmonitor mit diesem Motor erreicht wird. Unser Testwagen wurde hauptsächlich auf Landstraßen bewegt, dort allerdings durchaus auch zügig. Nissan verspricht im NEFZ 4,4 Liter.
... jedoch
Moment: Der Nissan Qashqai mit dem 130-PS-Diesel ist also kultiviert, kräftig und nicht zu durstig – und trotzdem fällt eine Empfehlung schwer? Ja, denn er bekommt nur einen Speicherkat zur Reduzierung von Stickoxiden mit auf den Weg. Das muss nicht zwangsläufig schlechter als ein SCR-Kat mit Adblue-Einspritzung sein, doch die Praxis zeigt, dass es meistens eben doch so ist. Im ADAC-Test fiel der Qashqai genau in diesem Punkt negativ auf. Die Umstellung auf einen SCR-Kat ist derzeit nicht geplant, wie Nissan auf Nachfrage mitteilt.