Infineon setzt sich vor Gericht gegen ProMOS durch

Der ehemalige Infineon-Partner ProMOS musste eine Niederlage einstecken: Zwei Infineon-Mitarbeiter dürfen auf richterliche Anordnung hin ihre Überwachungsfunktionen im ProMOS-Management wieder aufnehmen.

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Vor einem taiwanischen Bezirksgericht musste der ehemalige Infineon-Partner ProMOS eine Niederlage einstecken: Zwei zuvor abgewählte Infineon-Mitarbeiter dürfen auf richterliche Anordnung hin ihre Überwachungsfunktionen im ProMOS-Management wieder aufnehmen.

Die beiden Infineon-Manager, die unter anderem im Board of Directors vertreten waren, wurden in einer außerordentlichen ProMOS-Hauptversammlung am 10. Januar abgewählt -- was rechtswidrig war, wie das Gericht nun feststellte. Gleichzeitig kündigt Infineon seinen Technologie-Lizenzvertrag mit ProMOS. Die als Joint Venture von Infineon (damals Siemens Halbleiter) und Mosel Vitelic gegründete Firma darf ab sofort keine Produkte auf Basis der von Infineon lizenzierten Verfahren mehr herstellen.

Mit diesen harten gerichtlichen Auseinandersetzungen endet die Zusammenarbeit zwischen Mosel Vitelic und Infineon. Dort fasst man die Geschichte so zusammen: "Infineon und Mosel Vitelic hatten 1996 eine Gesellschaftervereinbarung zur Gründung des Joint Ventures ProMOS geschlossen, welches die mit Infineon-Technologie hergestellten DRAM-Produkte an Infineon lieferte. Infineon wiederum belieferte Mosel Vitelic mit DRAM-Produkten. Die fortgesetzten Verletzungen der Gesellschaftervereinbarung durch Mosel Vitelic, die schließlich zur Kündigung durch Infineon führten, der Bruch des Lizenzvertrags sowie die weiteren die Partnerschaft schwer beeinträchtigenden Maßnahmen von Mosel Vitelic, welches das Board of Directors von ProMOS kontrolliert, haben die Basis für eine Fortsetzung der Kooperation zerstört."

Während der Streit mit dem ehemaligen Geschäftsfreund schon einige Monate schwelt hat sich Infineon nach anderen Partnern umgesehen. Schon im vergangenen März sicherten sich die Münchener Produktionskapazitäten bei Winbond, später folgten ein umfangreicher Kooperationsvertrag mit (dem ehemaligen IBM-Partner) Nanya und die Belegung weiterer Produktionskapazitäten bei der chinesischen SMIC. Außerdem hat Infineon die bestehende Zusammenarbeit mit UMC weiter intensiviert und arbeitet jetzt verstärkt mit Kingston zusammen. (ciw)