Kartellrechtliche Untersuchung der Oracle-Offerte für Peoplesoft verlängert

Das amerikanische Justizministerium hat Oracle wie erwartet eine zweite Informationsanforderung zur geplanten Übernahme des Konkurrenten zugestellt.

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Von
  • dpa

Das amerikanische Justizministerium hat dem Software-Konzern Oracle wie erwartet eine zweite Informationsanforderung im Hinblick auf die geplante Übernahme des US-Konkurrenten Peoplesoft zugestellt. Dies teilte Oracle am Montag nach Börsenschluss in den USA mit. Damit verlängert sich die Überprüfungszeit für die feindliche Oracle-Kaufofferte für Peoplesoft im Wert von 6,3 Milliarden US-Dollar in bar erheblich. Das Justizministerium kann die Transaktion jetzt im Hinblick auf Wettbewerbs-Auswirkungen ganz sorgfältig unter die Lupe nehmen. Dies kann nach Darstellung amerikanischer Fachleute Wochen oder auch Monate dauern.

"Oracle hat heute wie erwartet eine zweite Anfrage erhalten. Wir waren angesichts der Größe und Reichweite der Transaktion nicht überrascht", erklärte Oracle-Sprecher Jim Finn. "Es sei wichtig, das Verfahren nicht mit dem Ergebnis zu verwechseln", betonte er. Oracle gab sich "weiterhin optimistisch". Der Softwareriese hofft, dass das US-Justizministerium zu dem Schluss kommen wird, die Transaktion sei nicht wettbewerbswidrig. Oracle glaubt auch, dass die Transaktion in einer zeitgerechneten Weise abgewickelt werden könne.

Peoplesoft hatte das Oracle-Kaufangebot abgelehnt. Peoplesoft will seinerseits die Unternehmenssoftware-Firma J.D. Edwards für 1,75 Milliarden US-Dollar kaufen. Das verlängerte Überprüfungsverfahren der Kartellrechtshüter bei Oracle könnte Peoplesoft nach Ansicht von Marktexperten möglicherweise die Chance geben, zwischenzeitlich die J.D.-Edwards-Übernahme zu vollziehen. Damit würde der Übernahmeversuch durch Oracle erheblich erschwert.

Peoplesoft reagierte auf die verlängerte Oracle-Untersuchung mit dem vielfach geäußerten Hinweis, der vorgeschlagene Zusammenschluss von Peoplesoft und Oracle werde erhebliche behördliche Verzögerungen nach sich ziehen. Es bestehe die starke Wahrscheinlichkeit eines Transaktionsverbots. Die Oracle-Aktien waren am Montag um 42 US-Cent auf 12,01 US-Dollar gefallen. Der Peoplesoft-Aktienkurs gab um zwölf US-Cent auf 17,56 US.Dollar nach, während die J.D.-Edwards-Aktien um 16 US-Cent auf 14,38 US-Dollar zulegten. (dpa) / (jk)