Know-how Farben (Teil 3): Mit kleinen oder großen Schritten durch den Farbraum

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Ein ähnliches Problem gab es zu den Anfangszeiten der Bildbearbeitung, als Computer und Grafikkarte noch so leistungsschwach waren, dass man die Anzahl der Farben künstlich begrenzen musste. Im High Color-Modus verwendeten Macintosh-Computer von jedem Farbkanal nur 5, also insgesamt 15 Bit, Mikrosoft spendierte dem Grünkanal ein Bit mehr (für Grün-Abstufungen ist das Auge empfindlicher) und kam so auf insgesamt 16 Bit pro Farbe. Fünf Bit pro Farbkanal bedeuten, dass die 256 Abstufungen, die auch damals schon in jedem Kanal der Bilddateien steckten, auf 32 reduziert und pro Schritt sieben Stufen übersprungen werden. Nur jeder achte Wert darf zur Farbe beitragen, die auf dem Monitor angezeigt wird. Wenn man drei Farben mischt und von jeder Farbe null bis 31 Portionen (das sind 32 Möglichkeiten) verwenden darf, erhält man 32.768 (2hoch15) Mischfarben. Das ist die High Color – Farbanzahl auf einem Mac, Windows brachte es auf 65536 Mischfarben. Im Vergleich mit den über 16 Millionen Farben des heute üblichen True-Color-Modus ist das wenig, es ist jedoch für Grafiken völlig ausreichend, und auch vielen Fotos sieht man eine solche Farbreduzierung gar nicht an. In weichen Verläufen und auch beim Versuch, Schatten nachträglich aufzuhellen, werden die Abstufungen jedoch sofort sichtbar.

Bei einer Farbtiefe von 5 Bit sind pro Kanal nur 32 unterschiedliche Werte zulässig, die Anzahl der Farben in unserem Verlauf reduziert sich damit auf 16. Die Abstufungen sind nun auch ohne Schärfung sichtbar.

(Bild: Ralph Altmann)