Leistungsorientiert

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Natürlich gibt es die gegenüber dem GTI gestiegene Leistung nicht umsonst. VW betont zwar, dass der Verbrauch gegenüber dem Vorgänger um bis zu 1,5 Liter gesunken sei, doch im NEFZ konsumiert der Golf R rund einen Liter mehr als die GTI. Mit 7,1 (Schaltgetriebe) und 6,9 (DSG) ist der Golf R zumindest im NEFZ dennoch kein Schluckspecht, wenn man das Potential berücksichtigt. Bei Spritmonitor liegt der VW Golf VI R derzeit bei rund 10,7 Litern. Geht man von einem ähnlichen Abstand zwischen NEFZ und Praxis auch beim neuen Golf R aus, dürfte er im Schnitt bei unter 10 Litern liegen.

Für ambitionierten R-Fahrer dürfte der serienmäßige Allradantrieb aber wohl meist wichtiger sein als sparsame Verbrauchswerte. Bei geringer Last wird primär die Vorderachse angetrieben. Bei zuviel Schlupf tritt die Haldexkupplung in Aktion und schaltet die hinteren Räder zu. Je nach Bedarf können theoretisch fast 100 Prozent des Antriebsmoments an die Hinterachse geleitet werden. Elektronische Differenzialsperren an beiden Achsen sollen zusätzlich für Traktion sorgen. Der R-Fahrer kann auch ein später ansprechendes ESP aktivieren oder das Anti-Schleuderprogramm sogar ganz abschalten, was sonst in keinem anderen Golf möglich ist.

Gegenüber dem Basis-Golf wurde das R-Modell um 20 Millimeter tiefer gelegt, das sind noch einmal 5 mm mehr als beim GTI. Zwar verspricht VW „hohen Fahrkomfort“ auch beim Fahrwerk, doch Dämpfung und Federung dürften eher herzhaft straff abgestimmt sein. Die Felgen sind schon ab Werk 18 Zoll groß, die Reifen dementsprechend flach. Als Extra werden 19-Zöller angeboten, die den Untergrund noch erlebbarer machen dürften. Gegen Aufpreis kann die adaptive Fahrwerksregelung DCC bestellt werden, dann ist auch eine so genannte „Fahrprofilauswahl“ dabei.

Die Serienausstattung ist bereits recht umfangreich. Für Bi-Xenon-Scheinwerfer, CD-Radio mit Touchscreen, Klimaautomatik und enge Sportsitze muss der Kunde nichts mehr zuzahlen. Weiteres Geld lässt sich für diverse Assistenzsysteme, Lederbezüge, verschiedene Navis oder auch ein Soundsystem ausgeben. Doch auch ohne diese Goodies kostet der aktuell schnellste Golf schon 38.325 Euro. Damit ist er zwar noch knapp 600 Euro günstiger als der identisch motorisierte Audi S3, aber doch auch 9650 Euro teurer als der nun nicht gerade lahme Golf GTI mit 220 PS. (mfz)