Leistungsorientiert
Die Zeiten, in denen das Kürzel GTI den stärksten Golf kennzeichnete, sind schon sehr lange vorbei. Schon der erste Golf R aus dem Jahr 2002 übertraf den damaligen GTI deutlich, und so ist es auch beim neuen Modell. Die Techniker haben dem Zweiliter-Vierzylinder nun 300 PS abgerungen
Wolfsburg, 20. August 2013 – Die Zeiten, in denen das Kürzel GTI den stärksten Golf kennzeichnete, sind schon sehr lange vorbei. Schon der erste Golf R aus dem Jahr 2002 übertraf den damaligen GTI deutlich, und so ist es auch beim neuen Modell. Die Techniker haben dem Zweiliter-Vierzylinder nun 300 PS abgerungen.
Detailarbeit
Ob Golf GTI, R oder Audi S3 : Alle drei Modelle setzen auf den gleichen Vierzylinder-Turbobenziner der so genannten EA-888-Familie mit 1984 cm3 Hubraum. Gegenüber dem GTI-Motor wurden beim Golf R diverse Bauteile verändert, darunter Zylinderkopf, Kolben und Turbolader. Beibehalten wurde das duale Einspritzsystem mit Saugrohr- und Direkteinspritzung und die im Zylinderkopf integrierte, wassergekühlte Abgasführung zum Turbolader. Neu sind im R-Motor eine elektronische Kühlmittelregelung, die zu einer verkürzten Warmlaufphase führen soll. Beide Nockenwellen sind verstellbar, auf der Auslassseite ist zusätzlich noch der Ventilhub in zwei Stufen schaltbar.
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Der neue VW Golf R wird auf der IAA offiziell vorgestellt.
Lohn des ganzen Aufwands sind mehr Leistung und Drehmoment. Gegenüber dem Golf GTI Performance kann der Golf-R-Fahrer auf 70 PS mehr zurückgreifen. Das maximale Drehmoment stieg um 30 auf 380 Nm, liegt aber erst ab 1800/min an – in den GTI-Motoren steht es schon ab 1500/min bereit. Dafür soll es im „R“ bis 5500/min anliegen, im GTI fällt es schon 1000 Umdrehungen früher ab.
Schnell wie ein Boxster
Die möglichen Fahrleistungen sind natürlich weit jenseits dessen, was die deutsche Verkehrsdichte an den meisten Tagen erlaubt. Erst bei 250 km/h ist die Höchstgeschwindigkeit erreicht, wahrscheinlich ließe sich mit den 300 PS sogar noch mehr erreichen. Aus dem Stand liegt Tempo 100 nach 5,1 Sekunden an, wer das Doppelkupplungsgetriebe geordert hat, soll das in minimal 4,9 Sekunden schaffen. Nur mal zum Vergleich: Ein Porsche Boxster S mit 315 PS kann das nicht schneller. Den GTI Performance lässt der Golf R in dieser Disziplin mehr als eine Sekunde hinter sich. Etwas übertrieben hat VW aber dann doch bei der Tachoskala, denn bis 320 hätte die nicht reichen müssen. Oder wollte man Tunern eine lästige Nachrüstung ersparen?