Metabox will bis zum Wochenende Rettungsplan erstellen

Nach der Rücknahme des Antrags auf Einleitung eines Insolvenzverfahrens stehen nun Gespräche mit dem niedersächsischen Wirtschaftsministerium an.

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Der Rettungsplan für das angeschlagene Multimedia-Unternehmen Metabox soll bis Ende kommender Woche stehen. Dann werde der Hersteller von Settop-Boxen die Öffentlichkeit über Details informieren, sagte eine Unternehmenssprecherin am heutigen Dienstag. Am Mittwoch werde es zudem Gespräche mit dem niedersächsischen Wirtschaftsministerium geben.

Metabox hatte am gestrigen Montag knapp vor Ablauf der Frist des Amtsgerichts den eigenen Antrag auf Einleitung eines Insolvenzverfahrens zurückgezogen. Ursprünglich hätte das Hildesheimer Unternehmen bis gestern 12.00 Uhr dem Insolvenz-Gericht einen Investor vorweisen sollen. Diese Frist war vom Gericht kurzfristig auf 16.00 Uhr verlängert worden. Ob Metabox mittlerweile einen Investor aufgetan hat, gab das Unternehmen nicht bekannt. Das niedersächsische Wirtschaftsministerium hatte für den Fall, dass ein Investor gefunden werde, eine Landesbürgschaft in Aussicht gestellt. Der gesamte Finanzbedarf des Unternehmens betrug zuletzt 17 Millionen Mark.

In den vergangenen Monaten hatte Metabox vergeblich nach Investoren gesucht. Das Unternehmen geriet ins Zwielicht, weil es zwischen April und November 2000 in inhaltlich falschen Ad-hoc-Meldungen angebliche Großaufträge vermeldet haben soll. Daraufhin kam es zu Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Hannover und zu einer Schadenersatzklage der Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre. Trotz aller Turbulenzen wurde der Metabox-Vorstand auf der jüngsten Hauptversammlung entlastet und unter anderem von den Aktionären beschlossen, das Grundkapital gegen Bar- und Sacheinlagen um 7,7 Millionen Mark zu erhöhen. Damit war ein Hindernis auf dem Weg zur Rettung beseitigt. (anw)