Microsoft muss ebenfalls Gewinnwarnung ausgeben

Auf Grund der unerwarteten Weihnachtsflaute im PC-Geschäft korrigiert Microsoft Umsatz- und Gewinnprognosen nach unten.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 106 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jürgen Kuri

Die Börsianer waren schon einige Tage der Ansicht, dass die unerwartete Weihnachtsflaute im PC-Geschäft Microsoft in Mitleidenschaft ziehen könnte. Nun bestätigt der Softwarekonzern die Befürchtungen: Microsoft gab am gestrigen Donnerstag nach Börsenschluss eine Umsatz- und Gewinnwarnung für das zweite Quartal des laufenden Geschäftsjahres heraus.

Damit reiht sich Microsoft in eine ganze Reihe von Firmen ein, die die Branche mit Hiobsbotschaften zum Jahresende in die Bredouille brachten. Gateway erwartet sogar rote Zahlen für das laufende Quartal, ebenso wie Apple. Selbst Intel und AMD oder Branchenriesen wie Compaq blieben nicht verschont, auch wenn diese Firmen nicht gleich in die Miesen rutschten.

Roten Zahlen erwartet nun auch Microsoft nicht gleich – immerhin aber rechnet der Konzern mit um fünf bis sechs Prozent niedrigerem Umsatz und Gewinn als bislang erwartet. Im laufenden Quartal soll noch ein Umsatz von 6,4 bis 6,5 Milliarden US-Dollar zustande kommen. Der Gewinn pro Aktie dürfte 0,46 Dollar bis 0,47 US-Dollar erreichen, hieß es in Redmond.

Microsoft-Finanzchef John Connors verwies auf die gegenwärtige Wirtschaftsschwäche. Dies hat nach seinen Angaben zu einer Verlangsamung der PC-Verkäufe und der IT-Ausgaben der Unternehmen geführt. Die Verbraucher-Onlinedienste und - werbung waren ebenfalls betroffen. Deshalb habe Microsoft seine Umsatz- und Gewinnerwartungen für das laufende Quartal und den Rest des Geschäftsjahres angepasst.

Microsoft erwartet für das gesamte Geschäftsjahr 2000/2001 einen Umsatz von 25,2 bis 25,4 Milliarden US-Dollar. Das sind ebenfalls fünf Prozent weniger als die bisherigen Erwartungen. Der Gewinn pro Aktie dürfte bei 1,80 bis 1,82 US-Dollar liegen. Die Börse hatte für das Geschäftsjahr mit 1,91 Dollar je Aktie gerechnet. Am gestrigen Donnestag fiel die Microsoft-Aktie bis zum Börsenschluss schon um über 3 Prozent auf 55,50 US-Dollar. Im nachbörslichen Handel gab der Kurs bei vergleichsweise hohem Handelsvolumen noch einmal um über 6 Prozent auf 52,06 US-Dollar nach. Das 52-Wochen-Hoch erreichte das Papier am 30. Dezember letzten Jahres mit 119,93 US-Dollar. (jk)