Mikro-LED-Displays von Apple: Erst Apple Watch Ultra, dann iPhone, iPad und Mac
Apple will in absehbarer Zeit eigene Displays in seine wichtigsten Produkte stecken. Das verspricht hellere Bilder mit besseren Farben.
Die OLED-Technik ist möglicherweise nur eine Brückentechnologie: Apple hat vor, in absehbarer Zeit eigene Mikro-LED-Bildschirme in (fast) alle Geräte zu bringen. Die neuen Spekulationen decken sich mit früheren Berichten, dass sich der iPhone-Hersteller von Komplettlieferanten wie Samsung oder LG lösen möchte, deren Technik auch in Produkten anderer Anbieter steckt.
Nächste Ultra mit ultrahellem Display
Schon seit Anfang Januar gibt es Berichte, laut denen die nächste Generation der Apple Watch Ultra nicht mehr wie aktuell mit einem OLED-Screen ausgestattet werden soll, sondern die Mikro-LED-Technik nutzt. Bislang hatten alle Computeruhren von Apple OLED-Schirme, daneben werden diese seit mehreren Jahren vom iPhone verwendet. Apple arbeitet laut Angaben des Bloomberg-Journalisten Mark Gurman bereits seit sechs Jahren an einem ersten "Custom-designed display". Der Plan sei nun, die Technik in alle iPhones, iPads und Macs zu bringen, nachdem die Apple Watch den Anfang macht.
Aktuell setzt Apple in seinen Profi-Notebooks (MacBook Pro M1 Pro, M1 Max, M2 Pro und M2 Max) sowie im – sündhaft teuren – Pro Display XDR die Vorgängertechnik Mini-LED ein, hergestellt allerdings von externen Panel-Lieferanten. Was diese in Sachen Helligkeit jetzt schon leisten können, ist durchaus beeindruckend. Erkennen kann man dies bei der Wiedergabe von HDR-Filmen auf den Geräten oder der Verwendung von Spezial-Apps wie Vivid, die den Modus freischalten. Die Mikro-LED-Technik erweitert diese Möglichkeiten nochmals deutlich, bietet zudem enorme Farbtreue und wenig Stromverbrauch. Eine hohe Blickwinkelunabhängigkeit soll ebenfalls garantiert sein. Bilder wirkten wie eine Unterglasmalerei, sagen Menschen, die Demos gesehen haben.
Projekt T159 schon seit 2017
Apple soll an Mikro-LED-Schirmen aus eigener Herstellung bereits seit 2017 arbeiten. Das Projekt trägt den Codenamen T159. Das entspricht ungefähr der Zeitspanne, in der das iPhone OLED-Screens verwendet. Es ist aber davon auszugehen, dass insbesondere größere Displays noch länger brauchen. "Die Technologie ist noch so neu und kompliziert, dass es noch ein Jahrzehnt dauern könnte, bis sie in einem Mac zu sehen ist", so Gurman. Auch beim iPad kommt wohl erst OLED, bevor Apple auf Mikro-LED umstellt.
Im Hinblick auf die Produktion hätte Apple mehrere Möglichkeiten. So könnte der Konzern Samsung und LG aus Südkorea engagieren, die nicht mehr eigene Panels in eigener Machart nach Apples Spezifikation, sondern komplett eigenentwickelte Screens herstellen würden. Alternativ ist auch der chinesische Fertiger BOE denkbar, der ohnehin seit Langem versucht, mit Apple ins große Geschäft zu kommen. Ob es ihm gelingt, dies bei der fortschrittlichen Mikro-LED-Technik zu tun, bleibt abzuwarten. LG könnte wiederum erster Fertiger von solchen Displays für die Apple Watch Ultra 2 werden.
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(bsc)