Mittwoch: Musk leitet KI-Beschleuniger um, Maßnahmen nach ChatGPT-Störungen

Nvidia-GPUs zu X statt Tesla + Ausfälle bei ChatGPT + NASA fixt Hubble + Personalabbau bei Solarfirma + Datenschutz bei Schul-Software + Daten-Leak auf Telegram

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Futuristisch verfremdete Darstellung des Gesichts einer schönen Frau mit blauen Augen, die sich auf die Unterlippe beißt; Mittwoch: KI-Umleitung, ChatGPT-Ausfälle, Hubble-Gyroskope, Solarfirma-Probleme, Microsoft-Datenschutz & Daten-Leak

(Bild: sakkmesterke/Shutterstock.com)

Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Frank Schräer

Von Tesla für das KI-Training bestellte Nvidia-GPUs sollen auf Anweisung von Elon Musk nun für KI bei X und xAI genutzt werden. Das erzürnt Tesla-Investoren, doch Musk hat eine einfache Erklärung. Tesla könne die KI-Beschleuniger ohnehin nicht nutzen, weil das Rechenzentrum bislang nicht einsatzfähig ist. Andere KI-Probleme hat OpenAI, denn den zweiten Tag in Folge ist ChatGPT instabil. Nach Behebung des Schadens müssen auch Nutzer in die Tasten greifen, damit der KI-Chatbot wieder genutzt werden kann. Derweil hat die NASA Problemlösungen angekündigt, denn mehrfach hat ein fehlerhaftes Gyroskop zuletzt die Arbeit des Weltraumteleskops Hubble unterbrochen. Damit soll nun Schluss sein, denn es soll nur noch ein Gyroskop verwendet werden, was allerdings Auswirkungen auf die Forschungsarbeit hat – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Tesla hatte Tausende KI-Beschleuniger bei Nvidia bestellt, um diese für das Training Künstlicher Intelligenz von Robotern und für autonomes Fahren zu nutzen. Doch laut internen E-Mails bei Nvidia werden diese nicht beim Autohersteller ankommen. Elon Musk hat demnach die Bestellungen zum Kurznachrichtendienst X und xAI umgeleitet. Tesla-Investoren sind nicht verzückt ob dieser Maßnahme, da dies die KI-Entwicklung verzögern würde, schließlich haben KI-Chips aufgrund hoher Nachfrage lange Lieferzeiten. Doch die Nvidia-GPUs hätten laut Musk zunächst nicht eingesetzt werden können, weil das entsprechende Rechenzentrum noch nicht fertiggestellt ist: Elon Musk verschiebt tausende KI-Beschleuniger Nvidias von Tesla zu X und xAI.

Einer der Konkurrenten von xAI hat hingegen Probleme. ChatGPT, der Chatbot von OpenAI, war am Dienstag erneut gestört. Bereits am Montag gab es einen Ausfall. OpenAI spricht von einer "major outage", die alle Nutzer betroffen habe, unabhängig vom genutzten Abonnement. Verschont gewesen seien hingegen Nutzer der automatisierten Programmierschnittstelle (API). Um 19:01 Uhr MESZ seien die Probleme behoben worden. Doch das kann das so nicht bestätigt werden. Zu der Zeit antwortete ChatGPT mit "We're experiencing exceptionally high demand. Please try again later." Inzwischen empfiehlt der Anbieter Nutzern, die ChatGPT mittels Webbrowser verwenden, einen Hard Refresh: ChatGPT instabil - was User nach Behebung tun müssen.

Das Weltraumteleskop Hubble soll nach mehreren Problemen auf Betrieb mit nur noch einem Gyroskop wechseln. Vor anderthalb Wochen war das ikonische Instrument einmal mehr in einen Sicherheitsmodus gewechselt. Verantwortlich für die jüngste Zwangspause war erneut eines der drei verbleibenden Gyroskope, mit denen das Gerät präzise auf Forschungsobjekte ausgerichtet werden kann. Auf das fehlerhafte Gerät wollen die Verantwortlichen nun verzichten, das andere Gyroskop soll als Reserve vorgehalten werden. Der Wechsel des Betriebsmodus soll vor allem dafür sorgen, dass das Weltraumteleskop zuverlässiger und mit weniger Unterbrechungen arbeitet: Hubble nutzt nur noch ein Gyroskop für Ende der Zwangspausen.

Weltraumteleskop Hubble (105 Bilder)

Der Affenkopfnebel im Orion
(Bild: ESA/Hubble)

Fronius, der österreichische Hersteller von Solarzellen, muss hunderten Mitarbeitern kündigen. Denn Photovoltaik-Anlagen verkaufen sich nicht so wie vorhergesehen. Aufgrund gesunkener Energiepreise und unsicherem Ausblick auf Subventionen ist der Ausbau in Österreich gegenüber dem Vorjahr um 30 bis 40 Prozent eingebrochen. Hinzu komme das Problem mit "Dumpingpreisen von Herstellern aus China, die den europäischen Markt mit Produkten teilweise unter Herstellungskosten überschwemmt haben", sagt Fronius-Chefin Elisabeth Engelbrechtsmüller-Strauß. Diesen Wettbewerbsnachteil könnte ihr Unternehmen nicht länger ausgleichen: Österreichischer Solarzellenhersteller Fronius muss Personal abbauen.

Microsoft verletze mit Microsoft 365 Education die Rechte von Schülern, moniert eine österreichische Schülerin. Mit Unterstützung der Datenschutzorganisation Noyb hat sie eine entsprechende Beschwerde bei der österreichischen Datenschutzbehörde eingebracht. In einer zweiten Beschwerde gegen Microsoft vertritt Noyb (none of your business) eine ehemalige Schülerin. Der Vorwurf: Mit dem für Schulen kostenlosen Büropaket und damit verknüpften Cloud-Diensten tracke Microsoft Kinder heimlich. Die Software installiere ungefragt mehrere Cookies auf Endgeräten der Anwender, wodurch Nutzungsverhalten analysiert, Browserdaten gesammelt und für Werbung verwendet werden, so die Noyb-Beschwerde über Tracking: Microsoft verletzt Privatsphäre von Schülern.

Einige Kriminelle teilen in Telegram-Gruppen aus Cyberattacken stammende Daten. Ein Sicherheitsforscher hat nun ein 122 Gigabyte umfassendes Archiv mit persönlichen Daten von Nutzern diverser Onlinedienste gesammelt. Vieles deutet darauf hin, dass die Zugangsdaten echt sind. Die Ursprünge der Daten sind derzeit noch unklar. Ebenso, aus welchem Zeitraum sie stammen. Das Archiv wurde offenbar dem Betreiber eines Onlineservices zugespielt. Das Archiv soll 122 Gigabyte groß sein und über 1700 Dateien enthalten. Die Daten sollen aus 518 Telegram-Kanälen zusammengetragen worden sein. Unter die persönlichen Daten fallen unter anderem 361 Millionen E-Mail-Adressen: 122 Gigabyte persönliche Nutzerdaten über Telegram-Messenger geleakt.

Auch noch wichtig:

(fds)