Mittwoch: Spyware auch gegen Partner, sexuelle Belästigung auch im Metaverse

Spyware bei Khashoggi-Ehefrau + Übergriffe in Horizon Worlds + Hinweise auf Venus-Lebensformen + Studie zum TV-UHF-Band + Vorratsdatenspeicherung vor dem Ende

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Mann und Frau mit Virtual-Reality-Headsets

(Bild: Shutterstock.com/thinkhubstudio)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Frank Schräer

Vermutungen gibt es seit Längerem, aber jetzt verdichten sich die Hinweise. Eine Analyse der Android-Geräte ergab, dass arabische Sicherheitskräfte noch vor dem Mord an Jamal Khashoggi die Pegasus-Spyware auf dem Handy von dessen Ehefrau installiert haben, um die beiden auszuspionieren. Verwerflich geht es teilweise auch in virtuellen Welten zu, denn es wurde der erste Fall von sexueller Belästigung im Metaverse gemeldet – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Dienste der Vereinigten Arabischen Emirate haben im April 2018 Spyware auf dem Handy von Hanan Elatr installiert. Elatr war die Ehefrau des wenige Monate später ermordeten Journalisten und Regimekritikers Jamal Khashoggi. Sicherheitsbeamte hatten der Frau ihre Handys bei der Einreise am Flughafen Dubai abgenommen. Jetzt geben Untersuchungen der Handys neue Hinweise auf die Pegasus-Spyware im Zusammenhang mit dem Journalistenmord.

Weitere Untersuchungen sind auch erforderlich beim erst kürzlich von Meta eröffneten Horizon Worlds. Auf dieser Plattform für virtuelle Realität können sich etliche Avatare im virtuellen Raum treffen, ihn erkunden und umstrukturieren. Doch ganz harmlos scheint es dort nicht zuzugehen. Es ist nicht der erste Übergriff dieser Art in virtuellen Welten, aber während der Testphase meldete eine Userin den ersten Fall von sexueller Belästigung in Horizon Worlds.

Mehr als virtuell, aber noch nicht in der Realität nachgewiesen sind Anomalien in der Atmosphäre der Venus. Diese könnten durch simple Lebensformen erklärt werden, die sich in den Wolken der lebensfeindlichen Welt gewissermaßen einen eigenen Lebensraum schaffen. Das ist die Hypothese eines Forschungsteams, das sich auf einen möglichen Nachweis von Ammoniak in der Atmosphäre in den 1970er-Jahren beruft. Demnach könnten Lebensformen auf der Venus Ammoniak in der Atmosphäre erklären.

Frequenzen sind ein hart umkämpftes Gut. Dies gilt auch für das UHF-Band im Bereich 470-694 MHz, der aktuell vor allem für die terrestrische digitale Übertragung linearer Fernsehprogramme (DVB-T2) sowie für den Betrieb lokaler Funkstrecken im Rahmen der professionellen Veranstaltungstechnik zugeteilt ist. Die Bundesnetzagentur will nun die "vielfältige Interessen- und Entwicklungslage" zu diesem Spektrum sowie mögliche Nutzungsszenarien von 2030 aufzeigen, wenn die bisherige Vergabe ausläuft. Nach dieser Studie zum TV-UHF-Band wird es eng für DVB-T2 nach 2030.

Mehr als eng dürfte es dagegen für die Vorratsdatenspeicherung werden. Das seit Jahren umstrittene Überwachungsinstrument will der neue Bundesjustizminister Marco Buschmann hierzulande abschaffen. In einem Interview erklärte der FDP-Politiker, dass sie gegen die Grundrechte verstößt. Buschmann plädiert alternativ für das Quick-Freeze-Verfahren, bei dem Provider Verbindungs- und Standortdaten auf Betreiben von Strafverfolgern quasi einfrieren müssten. Doch zunächst will Bundesjustizminister Buschmann die Vorratsdatenspeicherung endgültig streichen.

Auch noch wichtig:

(fds)