Mittwoch: Teslas Produktion und Absatz rückläufig, VR-Brille mit Alterskontrolle

Weniger Tesla-Elektroautos + Jugendschutz für Meta Quest + Yahoo kauft KI-Nachrichtenfilter + Absturz von Truth Social + Wissing gegen Klimastudie + Tesla-Test

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Von
  • Frank Schräer

Teslas Kfz-Produktion ist zurückgegangen, auch wegen Terroranschlägen. Noch stärker gefallen ist der Absatz, das ist ein Novum für Tesla. Erstmals wurden weniger Elektroautos verkauft als im selben Zeitraum des Vorjahres. Derweil müssen Nutzer der Quest 2 oder 3 nun das Alter eingeben, um das VR-Headset von Meta verwenden zu können. Das soll altersgerechte Nutzung sicherstellen, denn die Konten von Kindern und Jugendlichen sind gegenüber Erwachsenen etwas eingeschränkt. Eine KI-Übernahme gibt es auch noch. Die KI-gestützte Nachrichten-App Artifact wird nach dem Kauf durch Yahoo eingestellt. Ihre Funktionen sollen in Yahoo News einfließen – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Tesla hat im ersten Quartal 2024 knapp 387.000 Neufahrzeuge ausgeliefert. Zum ersten Mal in der Firmengeschichte konnte Tesla in einem Quartal weniger Elektrofahrzeuge verkaufen als im gleichen Quartal des vorangegangenen Jahres. Anleger reagierten mit Verkaufsaufträgen für Tesla-Aktien, die daraufhin am Dienstag rund fünf Prozent gefallen sind. Seit Jahresbeginn haben sie in Summe ein Drittel an Börsenwert verloren. Auch die Anzahl gebauter Elektrofahrzeuge ist im Jahresabstand zurückgegangen, was auf Produktionsumstellungen und externe Faktoren zurückzuführen ist: Tesla setzt erstmals weniger Elektroautos ab.

Meta Platforms verlangt ab sofort eine Altersverifikation vor der Nutzung der VR-Brillen Quest 2 und 3. Damit soll eine altersgerechte Verwendung des VR-Headsets gewährleistet werden, denn Kinder und Teenager haben striktere Einstellungen bei der Nutzung als Erwachsene. Sollte die Alterseingabe nicht zum gewählten Nutzerprofil passen, wird eine Verifikation per Kreditkarte, Ausweis oder Führerschein erforderlich. Mit dieser Alterskontrolle verschärft Meta seinen Jugendschutz bei Virtual Reality weiter, nachdem der Facebook-Konzern vor zwei Jahren die elterliche Überwachung von VR- und Instagram-Konten der Kinder eingeführt hat: Metas VR-Brille Quest verlangt Alterseingabe der Nutzer für mehr Jugendschutz.

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Yahoo hat die App Artifact gekauft und offline genommen. Denn der Käufer ist nicht an den Nutzern interessiert, sondern an den KI-Funktionen der App. Diese sollen mit der Zeit in Yahoo-eigene Angebote einfließen. Artifact schlug Menschen Nachrichten vor, die zu von ihnen gewählten Themen passen. Sowohl für die Auswahl als auch für kurze Zusammenfassungen der Artikel nutzt Artifact Künstliche Intelligenz (KI). Mit der Zeit lernte Artifact, was der User in seiner News-Bubble sehen mochte (und was nicht), und passte die Empfehlungen entsprechend an. Nutzer konnten auch den Stil der Zusammenfassungen festlegen: Yahoo kauft KI-Technik von Artifact, einem Nachrichtenfilter.

Nachdem das Medienunternehmen hinter Donald Trumps Twitter-Alternative Truth Social am Montag publik gemacht hat, dass allein 2023 ein Verlust von 58 Millionen US-Dollar angehäuft wurde, ist der Aktienkurs eingebrochen. Der Wert der Anteile ist dabei um mehr als 21 Prozent zurückgegangen. Damit ist auch fast der komplette Zugewinn seit dem Börsengang vor einer Woche verloren, die Anteile des ehemaligen US-Präsidenten sind in Summe nun nicht mehr über 6 Milliarden US-Dollar, sondern lediglich noch 3,8 Milliarden wert. Zurzeit darf er seine Aktien aber ohnehin nicht verkaufen: Aktien von Trumps Firma stürzen ab nach verheerenden Geschäftszahlen bei Truth Social.

Bundesverkehrsminister Volker Wissing hat sich erneut gegen ein Tempolimit auf Autobahnen ausgesprochen. Das sei ein Dauerthema, aber keine Lösung, sagte der FDP-Politiker. Angesprochen auf eine Studie des Umweltbundesamts aus dem vergangenen Jahr, laut der ein Limit von 120 Kilometern pro Stunde die Treibhausgasemissionen um rund 6,7 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente senken könnte, sagte er: "Da geistern so viele Zahlen rum. Wichtig ist doch, dass nur Maßnahmen, die akzeptiert werden, auch Erfolg haben können." Wenn flächendeckend auf Autobahnen ein Tempolimit von 120, auf Landstraßen von 80 und innerorts von 30 gelte, habe das in Deutschland keine Akzeptanz: Minister Wissing ignoriert Studienergebnis zu CO₂-Senkung durch Tempolimit.

Citroëns Baureihe CX hatte einen Wippschalter für den Blinker. Der musste per Hand zurückgestellt werden, was nicht immer gemacht wurde. Citroën wurde dafür hart kritisiert. Das nach sieben Jahren Bauzeit überarbeitete Tesla Model 3 mit dem Namenszusatz Highland verzichtet nun auch auf den Hebel: Zwei Tasten, die übereinander und links im Lenkrad eingebaut sind, aktivieren den Blinker. Das kann problemlos funktionieren – muss es aber nicht. Was das Tesla Model 3 Long Range ausmacht, ist aber nicht das Bedienkonzept. Die elektrische Sportlimousine hat auf 706 Testkilometern sehr, sehr wenig Strom verbraucht. Die Geräuschdämmung ist klar verbessert, nur die Assistenzsysteme können nicht mehr überzeugen im Test des Tesla Model 3 Highland: Das bringt das Facelift.

Tesla Model 3 Highland außen (4 Bilder)

Das Tesla Model 3 Highland ist an den schmaleren Scheinwerfern erkennbar. Der Testwagen war ein Long Range mit Allradantrieb und den serienmäßigen 18-Zoll-Felgen. Tesla gibt die "geschätzte Reichweite" mit 678 km an. (Bild: Christoph M. Schwarzer)

Auch noch wichtig:

(fds)