Mittwoch: US-Sanktionen gegen Spyware-Manager, Warnung vor KI-Konvention der EU

USA gegen Predator-Spyware + Überwachung durch KI + Google mit DMA-Updates + Ende der Android-Apps in Windows + Feinschliff für Powertoys + Störungen bei Meta

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Mann im Dunkeln mit Handy am Laptop; Mittwoch: Spyware-Sanktionen, KI-Überwachung, Google-Suche, WSA-Ende, Powertoys-Update & Meta-Störungen

(Bild: Shutterstock / Motortion Films)

Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Frank Schräer

Die europäischen Firmen hinter der weltweit genutzten kommerziellen Spyware Predator wurden bereits 2023 sanktioniert. Jetzt gehen die USA erstmals auch gegen leitende Personen solcher Organisationen vor. Damit sind geschäftliche Beziehungen verboten. In Europa stehen die Verhandlungen über ein Übereinkommen zu KI im Europarat vor dem Abschluss. Für Nationale Sicherheit sollen Staaten frei schalten und walten können. Bürgerrechtler warnen deshalb vor einer Zunahme biometrischer Massenüberwachung in manchen Staaten. Derweil zwingt der europäische Digital Markets Act Google zu Änderungen, etwa bei Android und der Suche. Sie bringen Werbekunden mehr Daten, manchen Webseiten aber weniger Besucher – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Das Finanzministerium der USA verschärft das Vorgehen gegen Entwickler und Anbieter kommerzieller Spyware. Jetzt hat die US-Regierung Sanktionen nicht nur gegen solche Organisationen verhängt, sondern erstmals auch gegen die Gründer und führende Personen dieser Spyware-Firmen. Es handelt sich um Tal Dilian, den Gründer von Intellexa, und die weniger bekannte Sara Aleksandra Fayssal Hamou, die sich bei Intellexa um finanzielle Belange kümmert. US-Firmen ist es damit verboten, mit diesen Personen und dem Intellexa-Konsortium geschäftlich zu verkehren, um sich nicht selbst Sanktionen einzuhandeln: USA gehen gegen führende Köpfe der Spyware-Entwickler von Intellexa vor.

Um Überwachung geht es auch bei der Konvention zu Künstlicher Intelligenz (KI). Abschließende Verhandlungen darüber sollen am Montag beim Europarat beginnen. Beobachtern zufolge geht es um das erste rechtsverbindliche internationale Übereinkommen zu der Schlüsseltechnik, das etwa die detailliertere KI-Verordnung der EU ergänzt. Prinzipiell soll das geplante Abkommen die Menschenrechte, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit vor den schädlichen Auswirkungen von KI schützen. Doch zivilgesellschaftliche Organisationen befürchten, dass das Vorhaben den Unterzeichnerstaaten vor allem bei biometrischer Massenüberwachung freie Hand geben könnte: Bürgerrechtler warnen vor Massenüberwachung durch KI-Konvention des Europarats.

Google meldet weitere Details zu Änderungen in Folge des Digital Markets Act (DMA). Diese EU-Verordnung tritt am Mittwoch im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) in Kraft und soll die Marktmacht besonders großer Tech-Konzerne (Gatekeeper) einhegen. Einer der betroffenen Gatekeeper ist Google. Die Änderungen betreffen die gleichnamige Suchmaschine, Android, Datenverwaltung und Datenexport hinsichtlich zahlreicher Google-Dienste, Bezahlsysteme, die Kommunikation von App-Betreibern mit ihren Usern, sowie Transparenz für Werbekunden einerseits und die Betreiber von Webseiten und Apps andererseits: DMA bringt Zwischenhändlern mehr Traffic in der Google-Suche.

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Amazon versendet E-Mails an Nutzerinnen und Nutzer des Amazon Appstore for Windows. Demnach wird dieser am Mittwoch dieser Woche aus dem Microsoft Store entfernt. Der Support endet im kommenden Jahr. Der Amazon Appstore war die einzige offizielle Quelle für Apps für das Windows Subsystem für Android. Die Umgebung ermöglicht, Android-Apps unter Windows 11 zu starten und zu verwenden. Die Entwicklung kam bislang über ein Vorschau-Stadium bisher nicht hinaus. Am 6. März 2024 wird der Amazon Appstore aus dem Microsoft Store entfernt. Am 5. März 2025 endet der Support für den Amazon Appstore und die daraus heruntergeladenen Apps: Amazon stellt Appstore ein, Microsoft das Windows Subsystem für Android (WSA).

Microsoft hat die Werkzeugsammlung Powertoys in Fassung 0.79.0 veröffentlicht. Mit der Aktualisierung betreiben die Entwickler im Wesentlichen Feinschliff an vorhandenen Funktionen. So heben die Powertoys-Programmierer hervor, dass der Tastatur-Manager die Zuweisung von Tastenkombinationen zum Aufruf von Anwendungen oder zum Öffnen von URIs erlaubt. Der Farbwähler gehorcht den Regeln der modernen "Fluent UX", also einer optimierten "Nutzererfahrung". Die Vorschau kann nun auf Laufwerke angewendet werden und zeigt dann Informationen zu Art des Laufwerks, etwa fest oder mobil, sowie zum Dateisystem und Platz darauf: Feinschliff für Funktionen in Version 0.79.0 der Microsoft Powertoys.

Threads tot, automatische Abmeldung bei Facebook und Störungsmeldungen bei Instagram: Am Dienstagnachmittag waren die Dienste von Meta in mehreren Ländern über eine Stunde lang gestört. Die Ursache ist noch unbekannt. Offenbar haben aber die Probleme ihren Ursprung im Ausfall des Facebook-Logins. Gegen 17.45 Uhr deutscher Zeit gelang zumindest wieder der Zugriff auf Facebook. 20 Minuten später waren auch Threads und Instagram in unserem Test wieder funktionsfähig. Offenbar häuften sich die Störungsmeldungen ab 16 Uhr mitteleuropäischer Zeit. Meta selbst meldete eine Viertelstunde später eine erhebliche Störung in seiner Statusanzeige: Facebook, Instagram, Threads, YouTube und weitere Dienste gestört.

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(fds)