Montag: AT&T zahlt Lösegeld an Datendiebe, Cyberangriffe auch im Privatbereich

370.000 Dollar für ein Datenleck + Cyberattacken auf mehr Privatpersonen + KI begrenzt kreativ + Deutschland-Wallet abverkauft + Rechenzentren bei Hitzewellen

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Hände am Laptop im Gegenlicht, Vordergrund im Dunklen; Montag: Cybercrime-Profiteure, Cyberattacken-Opfer, KI-Kreativität, Bitcoin-Verkauf & Data-Center-Kühlung

(Bild: smolaw/Shutterstock.com)

Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Frank Schräer

Cyberkriminelle hatten Millionen Kundendaten des US-Telefonriesen AT&T ergattert. Jetzt wurde bekannt, dass AT&T die Angreifer bezahlte, damit sie die Daten löschen, und erhielt dafür ein Beweisvideo. Das Lösegeld wurde nach Verhandlungen fast auf ein Drittel der eigentlichen Forderung der Täter reduziert. Doch nicht nur Unternehmen, auch immer mehr Privatpersonen sind weltweit von Cyberangriffen betroffen, wie eine internationale Umfrage zeigt. Demnach hat inzwischen die Mehrheit der Bewohner hoch entwickelter Länder Cyberkriminalität erfahren müssen. Es gibt aber Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern. Derweil zeigt eine Studie, dass Künstliche Intelligenz die Schöpfungskraft erhöht, aber zu weniger abwechslungsreichen Inhalten führt. Zwar würden viele Autoren mit KI-Hilfe eleganter und weniger langweilig schreiben, doch die Geschichten der KI-Nutzer würden sich stärker ähneln als die Texte menschlicher Autoren – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

AT&T hat offenbar einem der Cyberkriminellen rund 370.000 US-Dollar gezahlt, damit diese die Millionen Kundendaten löschen, die sie zuvor erbeutet hatten. Der US-Telekommunikationsgigant erhielt dafür als Beweis ein Video, das die Löschung der Daten zeigen soll. Ein Mittelsmann, der die Verhandlungen mit AT&T im Namen der Angreifer führte, bestätigt die Löschung, will aber nicht ausschließen, dass einige Kundendaten trotzdem erneut auftauchen könnten. Ursprünglich hatten die Datendiebe 1 Million Dollar von AT&T verlangt, sich nach Verhandlungen aber mit rund 370.000 Dollar zufriedengegeben. Die Zahlung erfolgte bereits Mitte Mai in Bitcoin: AT&T soll Hacker 370.000 Dollar zum Löschen gestohlener Daten gezahlt haben.

Das ist nur ein Beispiel für die die weltweit grassierende Cyberkriminalität, die nach einer internationalen Umfrage mittlerweile die Mehrheit der Bevölkerung in 15 Ländern trifft. Im Schnitt haben demnach 57 Prozent der 7500 Befragten von Australien über Deutschland bis zu den USA schon einmal Cyberattacken erlebt, wie der Rückversicherer Munich Re mitteilt. Das umfasst fünf verschiedene Erscheinungsformen der Cyberkriminalität: Computerviren, Betrug im Online-Handel, Betrug bei Online-Überweisungen, Identitätsdiebstahl und Diebstahl anderer persönlicher Daten. Die Ergebnisse der Umfrage unterscheiden sich aber ganz erheblich von Land zu Land: Mehrheit der globalen Bevölkerung hat Cyberattacken erlebt.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier eine externe Umfrage (Opinary GmbH) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Opinary GmbH) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Künstliche Intelligenz (KI) kann die Kreativität einzelner Geschichten steigern, führt aber bei mehrfacher Anwendung zu ähnlichen Inhalten. Eine Untersuchung zeigt, dass KI zwar gute und vom Publikum als neuartig und nützlich empfundene Story-Ideen erzeugt. Allerdings gleichen sich die KI-unterstützten Geschichten untereinander und sind weniger vielfältig als Werke, die ohne KI entstanden sind. Besonders Autorinnen und Autoren, die sich selbst als weniger kreativ einschätzten, profitierten von der KI: Ihre Geschichten wurden vom Publikum als bis zu 26,6 Prozent eleganter und 15,2 Prozent weniger langweilig bewertet. Doch es zeigte sich, dass der Kreativität von ChatGPT enge Grenzen gesetzt sind: Grenzen der Kreativität von KI-Textrobotern.

Wie von einer Krypto-Analyse-Plattform untersuchte Transaktionsdaten belegen, befinden sich offenbar in der mutmaßlichen “Deutschland-Walletkeine Bitcoins (BTC) mehr. Ende letzter Woche tätigte die Staatsanwaltschaft Sachsen demnach eine letzte Transaktion über 3846,05 BTC (derzeit 224 Millionen Dollar). Der mutmaßliche Betreiber des illegalen Streaming-Portals Movie2k übergab seinerzeit die Keys zu mehreren Wallets mit insgesamt 50.000 BTC an das Bundeskriminalamt (BKA). Das BKA übernimmt in Deutschland die Rolle des Krypto-Verwahrers für die Staatsanwaltschaften der Länder. Movie2k hatte die Bitcoins zwischen 2011 und 2013 als Werbeerlöse der Webseite eingenommen: Der letzte German-Government-Bitcoin ist weg.

In diesem Jahr gab es bereits in einigen Regionen der Erde extreme Hitzewellen, darunter auch in Indien, wo die Temperaturen an einigen Orten die Marke von 50 Grad Celsius erreichten. Dies könnte einiges an Auswirkungen nach sich ziehen. Insbesondere für Unternehmen, die auf ständige Verfügbarkeit von Rechenzentren und Servern angewiesen sind, für die IT an sich und für die Konsistenz der Dienste. Da Server viel Wärme erzeugen und ausreichend gekühlt werden müssen, damit die Systeme auch bei hohen Temperaturen funktionieren, steigen die Kühlungskosten während Hitzewellen stark an und wirken sich auf die Geschäftszahlen aus, berichtet Missing Link: Extreme Hitze fordert auch Rechenzentren.

Auch noch wichtig:

(fds)