Montag: Abiturstress nach Panne bei Schul-iPads, Aliro als Smart-Lock-Standard

Schul-iPads ohne Backups + Vereinheitlichung digitaler Türschlüssel + Verdachtsgründe für SSD-Ausfälle + Omegle-Ende nach Klage + Chinas digitaler Wohlstand

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Eine Gruppe Jugendlicher vor einer Schule; Montag: iPad-Panne, Smartlock-Vereinheitlichung, SSD-Ausfälle, Omegle-Ende & Chinas Digitalstrategie

(Bild: Daniel AJ Sokolov)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Frank Schräer

Ein Fehler bei der Geräteverwaltung löschte die Goodnotes-Apps von den iPads vieler Abiturienten – mitsamt aller Mitschriften. Backups gab es offenbar nicht, denn Apples iCloud ist bei den Schulgeräten gesperrt. Besser soll es künftig bei digitalen Türschlüsseln werden, denn diese sind oft nervende Insellösungen auf Smartphones und Wearables. Der neue Standard Aliro soll das Problem angehen, mit prominenter Unterstützung namhafter Konzerne. Derweil meint ein Datenretter die Fehlerquellen für Ausfälle bei externen SSDs von Sandisk und WD gefunden zu haben. Es soll an SMD-Bauteilen falscher Größe und schlechten Lötstellen liegen – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Abiturstress der besonderen Art: An zwei Gymnasien in Koblenz haben Abiturienten sämtliche digital auf dem iPad festgehaltenen Unterrichtsaufzeichnungen verloren. Ein Fehler im städtischen Schulnetzwerk führte Ende Oktober zu einer ungewollten Abmeldung mehrerer Hundert iPads. Dabei wurde offenbar auch die von vielen Schülern für handschriftliche Notizen verwendete App Goodnotes von den verwalteten Tablets gelöscht – mitsamt aller Mitschriften. Viele Abiturienten haben ausschließlich mit den Schul-iPads gearbeitet, neben den Unterrichtsmaterialien wurden dort also auch alle Aufzeichnungen, Unterrichtsnotizen und Mitschriften gespeichert: Nach Panne bei Schul-iPads in Koblenz verlieren Abiturienten Unterrichtsnotizen.

Der neue Standard "Aliro" soll die Nutzung digitaler Türschlüssel vereinfachen und so die Verbreitung von Smart Locks und Zugangssystemen fördern. Mit diesem Ziel haben sich mehrere Branchengrößen zusammengeschlossen, darunter die zentralen Hersteller von Smartphones und Mobilbetriebssystemen Apple, Google und Samsung. Auch die Chip-Firmen Qualcomm und NXP sind mit an Bord sowie Allegion und Assa Abloy, zwei der größten Hersteller von Schlössern und Zutrittskontrollsystemen. Geplant ist die Entwicklung eines einheitlichen Kommunikationsprotokolls und Anmeldeverfahrens, um mit digitalen Schlüsseln auf Smartphone und Wearable Schlösser öffnen zu können: Apple, Google, Samsung & Co für Vereinheitlichung digitaler Türschlüssel.

Ein Wiener Unternehmen erhält jede Woche mindestens eine externe SSD der Marken Sandisk oder WD, die nicht mehr funktioniert. Wie bereits mehrfach auch bei heise online berichtet, fallen diese Geräte seit etwa einem Jahr besonders häufig aus. Dabei geht es nur um externe und per USB angebundene Laufwerke. Eine konkrete Erklärung des Herstellers – WD hatte Sandisk 2015 übernommen – zum Grund für diese Defekte steht immer noch aus. Es scheint sich um "eine Design- und Konstruktionsschwäche" handeln. Bei den Geräten, die das Unternehmen von seinen Kunden erhalten hatte, sollen unter anderem Lötstellen gebrochen sein: Schlechte Lötstellen sollen SSDs von Sandisk und WD sterben lassen, so der Verdacht.

Seit 2009 gab es die Plattform Omegle, auf der Personen anonym in Text- und Videochats in Kontakt treten konnten. Immer wieder gab es dabei Vorwürfe zur sexuellen Ausbeutung von Minderjährigen. Ein solcher Fall führte nun auch zur Schließung des Dienstes, sagte der Anwalt einer Klägerin. Seine Mandantin sei von einem rund 30-jährigen Mann per Omegle dazu gedrängt worden sein, ihm Nacktaufnahmen und von sich zukommen zu lassen. Zu Beginn der Übergriffe war die Klägerin erst 11 Jahre alt. Die Vorwürfe richteten sich auch gegen Omegle selbst, nicht nur den Mann, weil die Plattform so gebaut sei, dass die Übergriffe möglich gewesen seien. Dem schloss sich das Gericht an: Omegle musste wegen Deal mit Gericht schließen.

Chinesinnen und Chinesen kaufen ein, was das Zeug hält. Sie tun das bevorzugt online, und bezahlt wird per Mobiltelefon. Über eine Milliarde Menschen in China sind online, 85 Prozent von ihnen benutzen regelmäßig mobile Zahlungsmethoden – gegenüber 43 Prozent in den USA und etwa 20 Prozent in der Europäischen Union. Über die Hälfte des weltweiten Online-Handels wird in China abgewickelt. Kaum irgendwo sonst ist das Smartphone so tief im Alltag verwurzelt wie in China, Online-Shopping und digitale Kommunikationsdienste prägen den Alltag. In der Corona-Pandemie hat sich diese Entwicklung nochmals verstärkt, berichtet Missing Link: Chinas Strategie des digitalen Wohlstands und die Digitalkonzerne.

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