Montag: Datenschutz für alle statt TikTok-Verbot, Energiesparmodus für Fritzbox

Politiker gegen TikTok-Verbot + Fritzbox spart Strom + E-Book-Verleih gegen Urheberrecht + Streit um Gesundheitsdaten + 5000 Teslas pro Woche + Hybrid-Podcast

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Mann zwinkert für Selfie; Montag: US-DSGVO, AVM-Tests, Patientendaten-Ausverkauf, E-Book-Verleih, Tesla-Produktion & Elektroauto-Podcast

(Bild: Roger Lew CC-BY 2.0)

Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Frank Schräer

Eine bekannte New Yorker Kongressabgeordnete sieht TikTok nicht als Problem und spricht sich gegen ein Verbot aus. Stattdessen sollten die USA mehr Datenschutz von allen Plattformen fordern, als Beispiel führt sie die DSGVO in Europa an. Hierzulande hat AVM neue Labor-Firmwares für mehrere populäre Router veröffentlicht. Der Hersteller hebt dabei einen neuen Energieparmodus hervor, den Nutzer einiger Fritzboxen nun testen können. Derweil ist das Internet Archive in erster Instanz vor Gericht unterlegen. Die Organisation scannte Bücher ein und verlieh sie als E-Books, ohne eine Lizenz zu besitzen. Vier Verlage klagten dagegen und bekamen nun Recht – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

In der Debatte über ein mögliches Verbot von TikTok in den USA hat sich die Demokratin Alexandria Ocasio-Cortez zu Wort gemeldet. "Finde ich, dass TikTok verboten werden sollte? Nein", sagte die New Yorker Kongressabgeordnete in ihrem ersten und bislang einzigen auf TikTok veröffentlichten Video. Die Debatte verfehle ihrer Meinung nach das eigentliche Problem, nämlich den fehlenden Datenschutz in den USA. "Große Social-Media-Unternehmen dürfen ohne nennenswerte Regulierung jede Menge sehr persönlicher Daten sammeln", sagt sie: US-Demokratin gegen TikTok-Verbot, verlangt strengere Datenschutzgesetze in den USA.

AVM hat weitere Entwicklungs-Schnappschüsse von Fritzbox-Firmwares zum Testen für Interessierte bereitgestellt. Die Entwickler heben besonders hervor, dass sich ein Energiesparmodus als neue Funktion darin testen lässt. In den Release-Notes erläutert AVM dies nicht detaillierter. Lediglich die knappe Beschreibung "Im neuen Energiesparmodus werden WLAN, LAN und USB besonders stromsparend betrieben" findet sich dort. Die neue Energiesparoption scheint aber nicht für alle Modelle zu kommen, zumindest führt AVM sie nicht für die Fritzbox 7590 AX sowie 7530 AX auf: AVM lässt Energiesparmodus in neuen Labor-Firmwares für Fritzboxen testen.

Ein Gericht hat in den USA entschieden, dass das Internet Archive mit seinem Verleih digitalisierter Bücher das Urheberrecht der jeweiligen Verlage verletzt. Die Non-Profit-Organisation hat eigenmächtig zahlreiche Bücher gescannt und ihren Nutzern als digitale Version zur Leihe angeboten. Während der Coronavirus-Pandemie hat die Organisation zudem das Prinzip "Ein Buch – eine Ausleihe" aufgegeben und einen Titel zum mehrfachen Verleih freigegeben. Dagegen hatten vier große Verlage bereits 2020 Klage eingereicht und nun Recht bekommen: Gericht wertet E-Book-Verleih des Internet Archive als Urheberrechtsverletzung.

In Deutschland wird hingegen über die Nutzung der Gesundheitsdaten der Bürger für vergleichsweise vage Forschungszwecke gestritten. Das Digitale-Versorgung-Gesetz wurde 2019 gegen den Widerstand von Ärztegruppen, Daten- und Patientenschützern, Bürgerrechtlern und IT-Experten durchgeboxt. Sensible Gesundheitsdaten aller rund 73 Millionen gesetzlich Versicherten sollen dazu pseudonymisiert an den Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung und an das Forschungsdatenzentrum übermittelt werden, ohne dass die Betroffenen widersprechen können. Kritiker wittern dahinter schon lange einen "Frontalangriff" auf das Grundrecht der informationellen Selbstbestimmung, erklärt Missing Link: Ausverkauf der Gesundheitsdaten im Namen der Forschung.

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Der US-Elektroautobauer Tesla hat in Deutschland die Hälfte seines ersten Produktionsziels erreicht. Im Werk in Grünheide bei Berlin würden inzwischen 5000 Autos pro Woche hergestellt, teilte Tesla mit. Das entspricht hochgerechnet etwa 250.000 Fahrzeugen pro Jahr. In der ersten Ausbaustufe will das Unternehmen 500.000 Autos im Jahr vom Band rollen lassen, also etwa 10.000 pro Woche. In der Fabrik arbeiten rund 10.000 Beschäftigte. Nach der ersten Ausbaustufe will Tesla das Werk vergrößern und dann eine Million Autos produzieren – der Zeitplan dafür ist offen: Tesla produziert in Grünheide 5000 Elektroautos wöchentlich.

Manch einer, der sich vielleicht auch wegen der hiesigen Tesla-Produktion für ein Elektroauto entschieden hat, mag aufgrund der gestiegenen Stromkosten noch mal neu denken. Vielleicht doch besser ein letzter Verbrenner? Oder ein Hybrid-Auto, dann kann man Strom und Benzin tanken, was gerade billiger ist? Im Podcast c't uplink diskutieren wir die Vor- und Nachteile der Fahrzeugtypen und erklären, welche verschiedenen Konzepte es bei Hybrid-Fahrzeugen gibt. Warum nur zwei Arten von Hybrid-Kfz als E-Auto-Alternative taugen, erörtern wir im c’t uplink 47.6: Steigende Strompreise – E-Auto oder doch lieber ein Hybrid?

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(fds)