Montag: Satellitennetzwerk der Bundeswehr, WhatsApp mit KI-Bilderfunktionen

Militärkommunikation von Airbus + WhatsApp mit KI-Unterstützung + Studie über Warp-Antrieb + Aidshilfe gegen elektronische Patientenakte + KI in Hochschullehre

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 Ein Satellit umkreist die Erde; Montag: Bundeswehr-Satelliten, WhatsApp-Chatbot, Warp-Entdeckung, Patientenakte-Kritik & Hochschul-KI

(Bild: Andrey Armyagov/Shutterstock.com)

Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Frank Schräer

Die Bundeswehr zahlt Airbus 2,1 Milliarden Euro für die Weiterentwicklung des militärischen Kommunikationssystems, das unabhängig und kriegstüchtig sein soll. Mit dem eigenen Satellitennetzwerk will das Militär verhindern, sich von kommerziellen Anbietern wie SpaceX mit Starlink abhängig zu machen. Derweil erlaubt eine Beta-Version von WhatsApp mit Meta AI Nutzern, Fragen zu Bildern zu stellen und diese auf Wunsch von Künstlicher Intelligenz ändern zu lassen. Damit könnte die Messaging-App zu einem Touristenführer-Chatbot werden, der den Anwendern Hintergrundinformationen zu fotografierten Sehenswürdigkeiten liefert. Über irdische Grenzen hinaus denken Star-Trek-Fans und Wissenschaftler, aber könnten wir überlichtschnelle Raumschiffe entdecken? Forscher simulierten den Kollaps eines Warp-Antriebs und fanden charakteristische Gravitationswellenmuster. Im Interview dazu erörtern wir auch, ob die an der Studie beteiligten Personen alle Trekkies sind – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Die Bundeswehr hat Airbus Defence and Space einen Großauftrag im Umfang von 2,1 Milliarden Euro erteilt, damit der Rüstungs- und Weltraumkonzern die Satellitenkommunikation der Streitkräfte (SATCOMBw) auf die nächste Stufe heben kann. Das deutsche Militär soll damit weiterhin nicht auf die Verfügbarkeit kommerzieller Satellitennetzwerke wie Starlink von SpaceX angewiesen sein. Der Auftrag umfasst Airbus zufolge die Entwicklung, Integration, Erprobung und Auslieferung in der Umlaufbahn von zwei neuen Telekommunikationssatelliten: Bundeswehr baut eigenes Satellitennetzwerk aus und verschmäht Starlink.

WhatsApp testet momentan neue Funktionen Künstlicher Intelligenz innerhalb der Messaging-App. Eine aktuelle Beta-Version von WhatsApp lässt Nutzer Bilder von einer KI untersuchen und auf Wunsch auch ändern. Damit können etwa Objekte auf Bildern identifiziert oder ungewünschte Objekte von Bildern entfernt werden. Betreiber Meta Platforms bietet dafür einen eigenen Kanal namens "Meta AI" an, dem die Bilder mit Fragen oder Anforderungen geschickt werden. Meta AI nimmt die Bilder entgegen und antwortet entsprechend den dazu mitgeschickten Befehlen innerhalb von WhatsApp: Nutzer können wohl bald Bilder von KI untersuchen und ändern lassen.

Überlichtschnelle Reisen durch den Weltraum – das ist ein Traum, der nicht nur Star-Trek-Fans seit Jahrzehnten fasziniert. Was als reine Science-Fiction galt, ist seit 30 Jahren Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen. Denn 1994 entdeckte der Physiker Miguel Alcubierre eine theoretische Lösung der Einstein'schen Feldgleichungen (Alcubierre-Metrik), die einen "Warp-Antrieb" beschreibt. Doch selbst wenn die Menschheit noch weit davon entfernt ist, solche Antriebe zu konstruieren, könnte es fortschrittlichere außerirdische Zivilisationen geben, die dies schon geschafft haben. Ein Team von Wissenschaftlern ist der Frage nachgegangen, ob wir in der Lage wären, die Spuren eines solchen Warp-Antriebs nachzuweisen. Wenn Science-Fiction Wissenschaft wird: Studie untersucht Spuren von Warp-Antrieben.

Bald kommt die elektronische Patientenakte (ePA) automatisch für alle, die nicht widersprechen. Die Daten aus der ePA sind eine wichtige Voraussetzung für Forschungsvorhaben des Bundesgesundheitsministeriums, von denen bis 2026 mindestens 300 umgesetzt werden sollen. Doch Kritiker befürchten, dass die ärztliche Schweigepflicht leidet, wenn Daten der ePA an das Forschungsdatenzentrum Gesundheit fließen. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach erklärt dazu, dass die ePA extra so konstruiert worden sei, dass alle Diagnosen, die etwa die HIV-Positivität bestätigen, ausgeblendet werden können. Das ist Thema unseres Interviews mit der Deutschen Aidshilfe zur Elektronischen Patientenakte: Schlecht gemachte Technik befeuert Diskriminierung,

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Dass die aktuelle KI Fachaufsätze schreibt und Hochschulklausuren besteht, kann nicht ohne Folgen für Studium und Lehre bleiben. Allmählich zeigt sich klarer, wie die technischen Fortschritte mit den realen gesellschaftlichen Gegebenheiten kollidieren. Wie verändert sich die Leistungsdynamik unter Studentinnen und Studenten? Wird ein Dialog mit der Maschine überhaupt gewünscht? Welche Aufgaben bleiben für Menschen? Was soll man lernen? Sieben Thesen mit Beispielen aus technischen Studienfächern gehen wir nach in Missing Link: Die GPT-fizierung des Studiums.

Auch noch wichtig:

(fds)