Mythos Leica: 100 Jahre Kleinbildfotografie

Seite 4: Die erste Vollformat-Systemkamera

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Für den Normalanwender waren da schon eher die digitalen Meßsucherkameras interessant. Die Leica M8 war 2006 der erste ernstzunehmende Vorstoß in diese Richtung. Die Traumhochzeit der hochwertigen M-Objektive mit der neuen Kamera war jedoch von diversen Einschränkungen überschattet. Zum einen deckte der Bildsensor mit 18 x 27 mm nicht den vollen Bildkreis des Kleinbildformates ab. Bei einem Gehäusepreis jenseits der 4000 Euro hatten sich viele Anwender einen Vollformatsensor erwartet, neumodische Dinge wie Crop-Faktoren waren der traditionell konservativen Leica-Klientel auch nur schwer zu vermitteln. Zum anderen gab es eine Reihe von Problemen mit dem Sensor. So verwandelte die M8 beispielsweise reihenweise schwarze Anzüge in dunkelviolette Anzüge. Hier passten Preis und Anspruch der Leica nicht mit dem tatsächlich gelieferten Produkt zusammen.

Leica M - Alle digitalen Meßsucherkameras (6 Bilder)

2006 Leica M8

Die Leica M8 war die erste Meßsucherkamera von Leica. Weil der Sensor kleiner war als das Kleinbildformat der analogen M-Kameras, hatte sie einen Crop-Faktor von 1,33.

(Bild: Leica)

Ein echter Markterfolg wurde somit auch erst die Leica M9. Sie hatte als erste Systemkamera einen Vollformatsensor, der zudem frei war von den Kinderkrankheiten der M8. Ab diesem Zeitpunkt ist Leica auch bei den Digitalkameras wieder gut im Geschäft.

Die Leica M9 war zum Zeitpunkt ihres Erscheinens die kleinste Kamera mit einem Vollformatsensor.

(Bild: Leica)