Österreich: Kanzler Nehammer will E-Fuels unterstützen

E-Fuels sollen in Österreich eine Chance bekommen, meint Kanzler Nehammer. An dieser Vorstellung gibt es reichlich Kritik.

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BMW Tankdeckel

Verbrenner dürfen auch nach 2034 erstmals in der EU zugelassen werden, wenn sichergestellt wird, dass sie ausschließlich mit E-Fuels betrieben werden.

(Bild: BMW)

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Die EU hat sich nach zähem Ringen entschlossen: Autos mit Verbrennungsmotor dürfen auch nach 2034 erstmals zugelassen werden, sofern sichergestellt wird, dass ausschließlich E-Fuels in die Tanks kommt. Wie das in der Praxis aussehen soll, muss noch geklärt werden. Österreichs Bundeskanzler Karl Nehammer gehört zu den Befürwortern dieses synthetischen Kraftstoffs. Die österreichische Automobilindustrie mit einer jährlichen direkten und indirekten Wertschöpfung von 27 Milliarden Euro müsse für alle Technologien offen bleiben, sagte Nehammer zu Beginn eines nationalen Autogipfels.

Es sei ihm wichtig, dass Produktions- und Forschungsstandort gerade in der Autoindustrie erhalten blieben, argumentiert Nehammer vor dem Treffen mit Wirtschafts- und Wissenschaftsvertretern, das von Protesten von Klimaschützern begleitet wurde. Die mitregierenden Grünen und die Oppositionsparteien kritisierten Nehammers Fokus auf sogenannte E-Fuels und wiesen auf die weit höhere Energieeffizienz von batteriebetriebenen Elektrofahrzeugen hin. Grünen-Politiker Gebi Mair forderte die konservative ÖVP des Kanzlers auf, zu einem "klima- und menschenfreundlichen Kurs" zurückfinden. Ansonsten werde die Koalition "schweren Zeiten entgegen gehen" sagte er der Nachrichtenagentur APA.

Befürworter von E-Fuels argumentieren, dass der schlechte Gesamtwirkungsgrad von E-Fuels eine untergeordnete Rolle spiele, sofern man dafür überschüssigen Ökostrom nutzen würde. Zudem lasse sich der Fahrzeugbestand „klimaneutral“ betreiben. Allerdings wird dabei ausgeblendet, dass auch Ökostrom einen, wenn auch kleinen, CO₂-Abdruck hat und der Transport von Kraftstoff aus Regionen, in denen sich regenerative Energien für die E-Fuels-Produktion preiswerter als bei uns ernten lassen, keineswegs klimaneutral ist. Mehr zu diesem Hintergrund lesen und hören Sie in diesen Artikeln:

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(mfz)