Optische Netze bescheren Nortel Rekordgewinn

Nortel Networks hat im vergangenen Quartal mit einem Nettogewinn von 347 Millionen US-Dollar die Erwartungen der Analysten übertroffen.

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Nortel Networks, weltweit zweitgrößter Anbieter von Telekommunikationsequipment, hat im vergangenen Quartal mit einem Nettogewinn von 347 Millionen US-Dollar die Erwartungen der Analysten übertroffen. Mit einer Steigerung von 64 Prozent gegenüber dem gleichen Quartal des Vorjahres ereichte Nortel einen Gewinn von 0,23 US-Dollar pro Aktie; die Börse rechnete lediglich mit 0,18 US-Dollar pro Aktie. Der Umsatz stieg in Berichtszeitraum von 4,29 Milliarden auf 6,32 Milliarden US-Dollar. Die Höhe der einmaligen Ausgaben – maßgeblich bestimmt durch die Aufkäufe der Firmen Xros und CoreTek im März – bezifferte Nortel mit 730 Millionen US-Dollar.

Den Grund für die überraschend gute Bilanz sieht Nortel im wachsenden Bedarf schneller Datenverbindungen, angetrieben durch das Wachstum des Internet, privater Netzwerke und des Telefonie-Sektors. Die Umstrukturierungsmaßnahmen, die der Netzwerkriese bereits im Januar 1999 vorgestellt hatte, sollen, genauso wie die verstärkten Investitionen in den Bereich der optischen Netze, zum guten Ergebnis beigetragen haben. Der Anteil der Ausgaben für Forschung und Entwicklung konnte trotz massiver Investitionen weiter gesenkt werden und beläuft sich nun auf 13,5% des Umsatzes. Entsprechend optimistisch gibt sich Nortels Führung und prognostiziert eine Umsatzsteigerung von 30 bis 35 Prozent für das gesammte Jahr. Zuvor war das Management von 20 bis 21 Prozent ausgegangen.

Die optimistischen Zukunftsprognosen scheinen angesichts des Bandbreitenhungers im Internet gerechtfertigt: Die Zahl der Internet-Anbieter und -Nutzer wächst weiterhin ungebremst, die Angebote werden immer umfangreicher und verlangen nach schnelleren Verbindungen. Die Netzwerk-Industrie kommt mit der Entwicklung kaum noch nach und optische Netzwerke – momentan die schnellste Art der Datenübertragung – sind gefragt wie nie zuvor. Nortels Rivale Lucent – weltweiter Marktführer im Bereich der Netzwerke – kam im vorletzten Quartal aufgrund von Lieferengpässen in Schwierigkeiten. Im letzten Quartal konnte die ehemalige AT&T-Abteilung aber auch eine Gewinnsteigerung um 41 Prozent verbuchen – nach eigenen Angaben ebenfalls wegen guter Geschäfte mit optoelektronischen Komponenten und optischen Netzen. (mst)