Paris bekommt iPhone-Tickets

Der Dienst, der auch auf der Apple Watch funktioniert, soll noch in diesem Jahr starten – statt NFC-Karten reicht dann ein smartes Gerät.

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Apple Pay konnte man in Paris bereits verwenden – allerdings nur zum Aufladen physischer Karten.

(Bild: Île-de-France Mobilités)

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Der Verkehrsverbund von Paris, Île-de-France Mobilités (IDFM), hat sich mit Apple geeinigt, dessen Express-ÖPNV-Funktion auf iPhone und Apple Watch einzusetzen. Die Funktion soll noch in diesem Jahr verfügbar gemacht werden – zunächst im Rahmen einer Testphase. Ab 2023 könnte das Feature dann allgemein nutzbar sein, wie man es etwa aus London, Tokio, Hongkong, Schweden und verschiedenen US-Regionen kennt.

Ursprünglich war schon im Jahr 2021 mit der Funktion gerechnet worden, allerdings stellte sich heraus, dass IDFM nur seine bereits vorhandene Navigo-NFC-Karte mit dem iPhone kombiniert hatte. Seither ist es immerhin möglich, seine Navigo mittels Apple-Handy abzufragen sowie Fahrkarten auf diese per App zu laden, wie dies bereits in London mit Oyster-Karten möglich ist. Allerdings ersetzen iPhone und Apple Watch in Paris bislang eben nicht die physische NFC-Karte – in London kann man hingegen einfach eine auf dem Apple-Gerät hinterlegte kontaktlose Kreditkarte einsetzen, um die Bahnhofssperren zu durchschreiten.

Mit dem Vertrag zwischen Apple und IDFM wird nun eine vollständig kartenlose Zukunft möglich. IDFM muss nach Angaben seines Chefs aber noch darauf warten, dass Apple "notwendige Entwicklungen in Cupertino" durchführt. Deshalb wisse man das genaue Startdatum noch nicht, wie er gegenüber dem Le Parisien sagte. "Aber diesmal wird es klappen", bestätigte er. Die Parteien sollen zuvor mehrere Jahre verhandelt haben, der aktuelle Vertrag gelte zunächst für ein halbes Jahrzehnt.

Ob technische Änderungen an der Infrastruktur von Metro, RER, Tram und Bussen notwendig sind, bliebt zunächst unklar – da iPhone und Apple Watch jedoch bereits mit der NFC-Technik der Navigo-Karten zurechtkommen, ist davon eigentlich nicht auszugehen. Mittlerweile wird das Express-ÖPNV-System in Europa in Turku, der Region Skåne, verschiedenen Regionen Großbritanniens sowie in Russland und Belarus in mehreren Städten unterstützt.

In Deutschland, wo es Zutrittssperren im Nahverkehr allgemein nicht gibt, sind noch keine Versuche bekannt, die Technik zu verwenden – auch wenn es durchaus möglich wäre, etwa die NFC-gestützte Karte des Berliner Nahverkehrs aufs iPhone zu laden.

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(bsc)