Qimonda bemüht sich um Hilfe aus Sachsen
Die defizitäre Infineon-Tochter verhandelt laut einem Bericht der "Financial Times Deutschland" mit dem sächsischen Wirtschaftsministerium über millionenschwere Hilfen.
Der schwer angeschlagene Speicherchiphersteller Qimonda verhandelt laut einem Zeitungsbericht mit dem sächsischen Wirtschafsministerium über finanzielle Hilfen in Millionenhöhe. Laut einem Bericht der Financial Times Deutschland (FTD) geht es dabei um Kredite, Bürgschaften oder eine Beteiligung Sachsens im Gesamtwert von bis zu 300 Millionen Euro. Der Betrag sei vom Unternehmen und Vertretern des Ministeriums nicht bestätigt worden, es liefen aber Verhandlungen.
Qimonda leidet seit einiger Zeit unter dem Verfall der Speicherchip-Preise. Im Oktober gab das Unternehmen ein Restrukturierungsprogramm bekannt, in dessen Rahmen 3000 Arbeitsplätze abgebaut werden sollen. Qimonda hat bislang 13.000 Mitarbeiter. Vorige Woche warnten führende Betriebsräte vor einem Aus für die Tochter des Chipherstellers Infineon; tags darauf hieß es, Qimonda müsse dringend einen Investor finden.
Nach Ansicht des IG-Metall-Beauftragten Wigang Cramer müsse die Firmenmutter eine Geldspritze in dreistelliger Millionenhöhe geben, doch weigere sich Infineon, heißt es in der FTD. Cramer habe den Freistaat Sachsen vorige Woche zum Eingreifen aufgefordert. Allerdings stehe hier eine EU-weite Beschränkung der Fördersätze im Weg, wie es bereits Mitte Oktober hieß. Weniger problematisch als Kredite und Bürgschaften sei eine direkte Beteiligung des Freistaats, so wie es von 2000 bis 2004 bereits beim Dresdner Infineon-Werk der Fall gewesen sei. (anw)