Quanta überrascht mit Gewinnsprung

Im dritten Quartal 2008 erzielte der taiwanische Notebook-Auftragsfertiger einen Nettogewinn von rund 172 Millionen Euro. Im Zuge des anhaltenden Preisverfalls schrumpfte Quantas Umsatz hingegen um 9 Prozent.

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Im dritten Quartal 2008 erzielte der taiwanische Notebook-Auftragsfertiger Quanta einen Nettogewinn von rund 7,21 Milliarden NT-Dollar (circa 172 Millionen Euro) – dies entspricht einer Steigerung um 37 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode. Im Zuge des anhaltenden Preisverfalls schrumpfte Quantas Umsatz hingegen um annähernd 9 Prozent auf knapp 197 Milliarden NT-Dollar (fast 4,7 Milliarden Euro). Im Vergleich zum zweiten Quartal des laufenden Jahres habe das Unternehmen aber auch die Bruttomarge um rund 0,7 Prozentpunkte auf 5,71 Prozent steigern könne, erklärte Chairman Barry Lam gegenüber dem Branchendienst DigiTimes.

Der weltgrößte OEM-Produzent von Mobilrechnern verkaufte von Juli bis September 2008 gut 9,7 Millionen Notebooks – nahezu 12 Prozent mehr als in den drei Monaten zuvor. Das ursprünglich für das Gesamtjahr 2008 angepeilte Ziel von 40 Millionen Stück wird nach Einschätzung von Lam womöglich nicht ganz erreicht – die Prognose wurde auf 38 Millionen reduziert. Auf Jahressicht rechnet der Quanta-Manager dennoch mit einer deutlichen Gewinnsteigerung, und auch im kommenden Jahr sollen die verkauften Stückzahlen zwischen 15 und 20 Prozent zulegen.

Obwohl Chairman Lam keine nachhaltigen Auswirkungen der aktuellen Finanzkrise auf das Notebook-Geschäft erwartet, ist Quantas rückläufiger Umsatz eine Folge der weiter sinkenden Verkaufspreise bei mobilen Rechnern. Nicht nur immer günstigere klassische Notebook-Modelle mit Bildschirmdiagonalen von 15 Zoll und mehr, sondern vor allem auch die sehr beliebten kompakteren Netbooks drücken die durchschnittlichen Verkaufspreise weiter nach unten.

Quanta engagiert sich unterdessen zunehmend in Zentraleuropa. Über die gemeinsam mit der Kontron AG geführte Tochtergesellschaft Quanmax hat der taiwanische Konzern im laufenden Jahr gleich mehrere Beteiligungen an deutschen und österreichischen IT-Unternehmen erworben. Im Zuge der Insolvenz der sächsischen Lintec Information Technologies AG war Quanmax beim österreichischen PC-Hersteller chiliGREEN Computer eingestiegen. Zudem übernahm das Joint Venture auch die Aktienmehrheit bei der ebenfalls in Österreich ansässigen Gericom AG. Anfänglich als möglicher Retter der insolventen Maxdata AG gehandelt, entschloss sich Quanmax schließlich lediglich dazu, die PC- und Server-Sparte des Herstellers aus Marl zu übernehmen. (map)