Rambus-Geschäfte laufen schleppend

Die Speicherchip-Entwicklerfirma Rambus meldet für das vierte Quartal 2001 einen im Vergleich zum Vorjahr um 53 Prozent gefallenen Nettoertrag.

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Die Speicherchip-Entwicklerfirma Rambus meldet für das vierte Quartal 2001 einen im Vergleich zum Vorjahr um 53 Prozent gefallenen Nettoertrag von 6 US-Cent pro Aktie. Damit lief dieses erste Geschäftsquartal 2002 für Rambus ebenso schleppend wie das letzte Quartal des Vorjahres.

Immerhin machte das Unternehmen aber keine Verluste wie viele der Chiphersteller, die Lizenzgebühren an Rambus überweisen. Das wundert nicht weiter, wenn man bedenkt, dass Rambus als reines "Intellectual-Property"-Unternehmen im Verhältnis zum Umsatz sehr geringe Ausgaben hat.

Insgesamt strichen die Kalifornier von Oktober bis Dezember noch 21,8 Millionen US-Dollar an Lizenzgebühren ein, das waren aber schon 3 Millionen weniger als noch im vorangegangen Quartal und 5 Millionen weniger als im Vergleichszeitraum des Kalenderjahres 2000. Mit der Auftragsentwicklung nahm Rambus nur noch knapp 3,1 Millionen Us-Dollar ein, nicht einmal mehr halb so viel wie noch vor einem Jahr.

Die Kosten für Gerichtsverhandlungen beziffert Rambus auf 4,51 Millionen US-Dollar, also etwa 38 Prozent des Umsatzes. Immerhin hat Rambus im Vergleich zum vorausgegangenen Quartal diese Kosten deutlich um ein Drittel senken können, doch sie liegen immer noch über den vor einem Jahr an Anwälte und Gerichte gezahlten Beträgen -- wobei Rambus bisher aber kaum juristische Erfolge feiern konnte. Immerhin hat man einige neuen Lizenznehmer gewinnen können, darunter den taiwanischen Chipsatzhersteller SiS.

Für das laufende Geschäftsjahr erwartet Rambus die Einführung einiger neuer Produkte mit Rambus-Speicher. Eines der wichtigeren dürfte der Intel-Chipsatz "Tehama-E" (früher "Tulloch" genannt) sein, der Nachfolger des i850. Er soll die kommenden Pentium-4-Prozessoren mit einem Front-Side-Bustakt von 133 MHz (wegen der Quad-Pumped-Technik FSB533 genannt) und die von Samsung gefertigten schnelleren RDRAMs unterstützen. Die steigenden Preise von DDR-SDRAM könnten dazu führen, dass Rambus-Speicher als Alternative zu diesem beliebten Speichertyp wieder besser ins Spiel kommt.

Doch im laufenden Jahr muss Rambus auch einige Stolpersteine überwinden: So steht die Fortführung der Prozesse gegen Micron und Hynix (früher Hyundai) in Kalifornien, in Deutschland und anderswo sowie gegen Infineon auf dem Programm, außerdem droht eine Untersuchung der US-Wettbewerbshüter. (ciw)