Shopify-CEO hat "fundamentale Erwartung", dass Angestellte KI benutzen

Bei dem Softwarehersteller Shopify setzt man ganz auf KI. Wer mehr Ressourcen oder Neueinstellungen wolle, müsse erklären, warum KI nicht reicht, sagt der CEO.

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Shopify-Logo an einer Backsteinfassade

(Bild: JHVEPhoto/Shutterstock.com)

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Der deutsch-kanadische CEO von Shopify hat die "fundamentale Erwartung", dass seine Angestellten KI benutzen und will zudem, dass sie erst erklären, warum die neue Technik Aufgaben nicht erledigen könne, für die jemand eingestellt werden soll. Das geht aus einem internen Memo hervor, das Tobias Lütke selbst öffentlich gemacht hat. Er halte es nicht für praktikabel, sich aus dem Erlernen der KI-Nutzung und deren Einsatz im eigenen Bereich bei dem E-Commerce-Softwareanbieter herauszuziehen: "Ihr könnt es gerne versuchen, aber um ehrlich zu sein, sehe ich nicht, dass das heute noch funktioniert – und morgen erst recht nicht." Das würde nur Stagnation zur Folge haben und Stagnation sei Scheitern in Zeitlupe.

Was man bisher beobachtet habe, ist, dass der Rückgriff auf KI-Technik sorgsam erlernt werden müsse, und zwar indem man sie viel einsetze. Der Aufruf damit herumzuspielen, sei richtig gewesen, aber nicht entschieden genug. Gerade Angestellte, die schon vorher zehnmal so viel erledigt hätten, wie man für möglich gehalten habe, würden dank KI noch produktiver, schreibt Lütke noch. Er habe viele dieser Menschen unmögliche Probleme angehen sehen und dank "durchdachter und brillanter Nutzung von KI" hätten sie "das Einhundertfache an Arbeit geschafft". Wenn man so weiterarbeite, könne das Unternehmen 20 bis 40 Prozent pro Jahr wachsen. Und das sei gar nicht mehr wirklich ambitioniert.

Das 2006 in Kanada gegründete Unternehmen bietet unter anderem eine proprietäre Software an, mit der sich kleine und mittlere Unternehmen Online-Shops erstellen können. Der Hauptmarkt liegt in Nordamerika. Nach dem Börsengang 2015 hat Shopify ein rasantes Wachstum erlebt, befeuert durch den Onlinehandelstrend der von Corona geprägten Jahre 2020 und 2021. Danach sah es an der Börse nicht mehr so gut aus, seit 2022 folgten mehrere große Entlassungswellen. Zuletzt hat Shopify Ende 2024 mitgeteilt, dass die Zahl der Beschäftigten um 200 auf 8100 gesenkt wurde.

(mho)