Speicherpreis erreicht Talsohle

Die Marktforscher von iSuppli prognostizieren für das laufende Quartal einen leichten Preisanstieg für DRAM-Speicherchips.

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Der Abwärtstrend der Preise für DRAM-Speicherchips ist laut einer Studie von iSuppli zum Halten gekommen. Während im vierten Quartal 2007 der Preis pro Megabyte noch um 31 Prozent und im ersten Quartal 2008 um 17 Prozent nachgab, erwartet das Marktforschungsunternehmen für das laufende Quartal eine Stabilisierung mit einer leichten Preissteigerung um zwei Prozent.

Der Chef-Analyst von iSuppli Nam Hyung Kim erklärt, dass die Lagerbestände zwar immer noch deutlich über dem Normalwert lägen, der Überschuss im Vergleich zu den Vormonaten aber reduziert wurde. Als Ursache nennt er die im Vergleich zum Vorjahr um 40 Prozent gekürzten Investitionen bei den Produktionskapazitäten der Speicherfirmen. Nach Meinung von Kim sind die Finanzreserven der DRAM-Hersteller durch die Verluste der letzten Monate aber so knapp, dass die Investionssumme im ganzen Jahr 2008 wohl nur bei zirka der Hälfte des Wertes von 2007 liegen wird.

Der Speicherhersteller Qimonda musste seinem Mutterkonzern Infineon im vorigen Quartal zum Beispiel einen Verlust von 468 Millionen Euro bei einem Umsatz von nur 412 Millionen Euro melden. Um Kosten zu reduzieren, beginnen die Firmen daher verstärkt zusammen zu arbeiten. So gingen kürzlich Qimonda mit Elpida eine Technologiepartnerschaft ein und Micron und Nanya gründeten das DRAM-Joint-Venture MeiYa.

Für das laufende Jahr sieht iSuppli nur wenig Chancen für positive Quartalsergebnisse der Speicherfirmen. Zwar erwarten die Marktforscher im dritten Quartal eine größere Nachfrage durch PC-Hersteller, die sich für das Weihnachtsgeschäft rüsten. Es sei aber ziemlich unwahrscheinlich, dass der Preisverfall von mehr als 80 Prozent in den vergangenen 12 Monaten bis dahin wieder ausgeglichen sein wird. (chh)