Starlink bringt Internet ins Wohnmobil
SpaceX plant, sein Satelliten-Internet auch in große Fahrzeuge wie Trucks, Flugzeuge und Schiffe zu beamen. Das zeigt ein US-Antrag.
- Torge Löding
- Daniel AJ Sokolov
Die SpaceX möchte sein Breitband-Internet via Satellit namens Starlink auch für den mobilen Einsatz bereitstellen. Der Betreiber hat bei der US-Regulierungsbehörde FCC eine Genehmigung für die Ausstattung großer Fahrzeugen mit Breitband-Internet-Empfangsstationen beantragt. Aus dem Antrag geht hervor, das sogenannte "Earth Stations in Motion" (ESIMs) für Automobile, Schiffe und Flugzeuge angeboten werden sollen.
Der Antrag umfasst die gesamten Vereinigten Staaten samt ihrer Territorien, internationale Gewässer weltweit, sowie in den USA registrierte Flugzeuge weltweit. PKWs kommen dafür allerdings nicht in Frage, weil die Stationen zu groß seien, meldete SpaceX-Chef Elon Musk per Twitter. Er beabsichtigt also ausdrücklich nicht, alle Teslas an Starlink anzubinden.
Schüssel für das Autodach
In der Begründung des Antrags führt das Unternehmen aus, es diene dem öffentlichen Interesse, die neue Art von Empfangsgeräten zu genehmigen. Das Gerät ähnele im Großen und Ganzen den für den Hausgebrauch entwickelten Starlink-Satelitenschüsseln. Die ESIMs werden im 14,0-14,5-GHz-Band senden und im 10,7-12,7-GHz-Band empfangen, und sie werden die Regeln der gemeinsamen Nutzung des Spektrums einhalten, um Interferenzen mit anderen Frequenznutzern zu vermeiden, so SpaceX.
Seit vier Monaten befindet sich Starlink nun bereits im öffentlichen Beta-Test und hat bereits mehr als 10.000 Nutzer in den USA und darüber hinaus. Die individuellen Nutzer würden demnach mindestens 100 MBit/s im Downstream und 20 MBit/s im Upstream erhalten, 95 Prozent von ihnen bei einer Latenz von 31 Millisekunden oder weniger. Diese Leistung sei "weder theoretisch noch experimentell" und werde weiter ausgebaut.
Laser-Links für weltweiten Einsatz
Bislang verkauft Starlink Empfangsgeräte nur für stationären Gebrauch. Sie sind nur für den Betrieb in Kooperation mit bestimmten Bodenstationen freigegeben und können daher nicht an beliebigen Standorten betrieben werden. Mobile Geräte müssten in deutlich größeren Gebieten oder gar überall funktionieren. Es wäre keine Überraschung, würde Starlink dafür höhere Preise aufrufen.
Vor etwa sechs Wochen hat Starlink erste Satelliten mit Laser-Links in Stellung gebracht. Sie kreisen in einer niedrigen, sonnensynchronen Umlaufbahn. In ausreichender Anzahl würden sie weltweite Starlink-Nutzung auch abseits von Bodenstationen erlauben, darunter auf Hoher See. Doch vorerst hat die FCC nur zehn solcher Satelliten genehmigt. Damit soll bewiesen werden, ob es die von (potenziellen) Konkurrenten behaupteten Funk-Interferenzen wirklich gibt.
(tol)