T-Mobile und Vodafone bringen HSDPA-fähige Laptop-Karten

Ab Montag starten die Netzbetreiber die Vermarktung von UMTS-Karten, die für HSDPA-Empfang vorbereitet sind. Die Verfügbarkeit des "UMTS-Turbos" ist derzeit aber noch auf wenige Referenzstandorte beschränkt.

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Von
  • Sven-Olaf Suhl

Zeitgleich wollen Deutschlands kundenstärkste Mobilnetzbetreiber T-Mobile und Vodafone D2 am Montag die Vermarktung von UMTS-Laptop-Karten starten, die für den Empfang von HSDPA vorbereitet sind. Die Verfügbarkeit des als "UMTS-Turbo" apostrophierten "High Speed Downlink Packet Access" bleibt einstweilen auf wenige Referenzstandorte beschränkt.

Unter dem irreführenden Markennamen Mobile DSL Card 1800 will T-Mobile ab dem 26. September eine HSDPA-fähige Quadband-UMTS-Karte in seinem Online-Shop anbieten. Die Karte wird zum Preis von 79,95 Euro mit einem 24-monatigen Laufzeitvertrag im Tarif DataConnect Exlusive angeboten, dessen Grundgebühr monatlich 8,95 Euro beträgt. In Verbindung mit diesem Tarif erhalten die Käufer der Karte die Option Data Time 6000 für drei Monate kostenlos. Dieser Zeittarif beinhaltet 100 Stunden mobilen Surfens pro Monat und kostet regulär 110,00 Euro monatlich. Das Angebot ist befristet bis zum 31. Oktober. Angaben zum Hersteller und weiteren Leistungsmerkmalen der Karte machte T-Mobile bislang nicht.

Wer nun mittels der HSDPA-Funktion die von T-Mobile versprochene "mobile DSL-Experience" mit Download-Geschwindigkeiten von gegenwärtig bis zu 1,8 MBit/s erleben will, kann dies derzeit nur an den Referenzstandorten, die der Netzbetreiber im Bereich seiner T-Punkte am Berliner Kurfürstendamm und in der Bonner Firmenzentrale betreibt. Mitte September hatte T-Mobile bekanntgegeben, den HSDPA-Ausbau seines Netzes zu forcieren und den Dienst zur kommenden CeBIT kommerziell verfügbar zu machen.

Kurz nach T-Mobile gab auch Vodafone D2 bekannt, ab Montag in seinem Online-Shop eine UMTS-Karte mit HSDPA-Vorbereitung anzubieten. Diese wird ohne Vertrag 399,90 Euro kosten und in Verbindung mit verschiedenen Datentarifen -- mit entsprechend gestaffelter Gerätesubvention -- erhältlich sein. Nähere technische Angaben zur Hardware gaben die Düsseldorfer bislang nicht bekannt. Abgesehen vom kürzlich gestarteten "Friendly-User-Test" im Oberhausener Einkaufsmekka CentrO stehen aber auch D2-Kunden im UMTS-Netz in der jetzigen Ausbaustufe nur maximal 384 kBit/s in Empfangsrichtung zur Verfügung. Ab der ersten Jahreshälfte 2006 will Vodafone -- wie von der Muttergesellschaft kürzlich angekündigt -- HSDPA kommerziell anbieten.

Derzeit heben die Marketing-Aussagen zu den HSDPA-Karten vor allem deren Zukunftsfähigkeit hervor. Bis zur großflächigen Verfügbarkeit von HSDPA dürfte sich auch das Hardware-Angebot weiterentwickeln -- interessant erscheinen vor allem Laptops mit integrierten Mobilfunkempfänger: Die Entwicklung solcher "embedded modules" treibt zum Beispiel Kartenspezialist Novatel Wireless voran, der jüngst eine Kooperationsvereinbarung mit Netzausrüster Siemens Com geschlossen hat, um dem UMTS-Turbo zu mehr Druck zu verhelfen. (ssu)

  • Die technischen Grundlagen von HSDPA und anderer schneller Funkübertragungsverfahren beschreibt der Artikel Generationenvertrag auf heise mobil.