Telegram-Chef hat "nichts zu verbergen" – Vorwürfe seien "absurd"

Telegram-Gründer Pavel Durov meldet sich nach seiner Festnahme: Die Vorwürfe seien haltlos und Meta sei nicht besser, heißt es.

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Telegram-App

(Bild: Sergei Elagin/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Die Vorwürfe, die zur Festnahme des Telegram-Gründers Pawel Durow in Frankreich geführt haben, könnten aus seiner Sicht gegen alle großen Social-Media-Apps erhoben werden. Durov versucht in seinem Statement auf Telegram auch, Meta anzuprangern, die noch negativer mit ihren Moderationsbemühungen aufgefallen seien. Die Festnahme steht in Zusammenhang mit Vorwürfen zur Moderation der Inhalte, die auf der Plattformen geteilt werden. Ihm wird vorgeworfen, die Moderationspflichten für seinen Messenger nicht ausreichend durchgesetzt zu haben, sowie ein Mangel an Kooperationsbereitschaft, um mit zuständigen Behörden gegen kriminelle Handlungen vorzugehen. Telegram steht schon lange im Verdacht, dass sich dort Menschen mit kriminellen Absichten finden und verabreden.

Durov schreibt auch: "Die Medienberichterstattung über Metas Moderationsbemühungen war während des größten Teils seiner Geschichte besonders negativ. Interessanterweise war Meta auch das erste Social-Media-Unternehmen, das eine Bewertung von über einer Billion Dollar erreicht hat." Telegram werde, so glaubt Durov, eine ähnliche Wachstumsphase durchlaufen und "Während wir schnell an Größe und Bedeutung zunehmen, werden wir alle potenziellen Herausforderungen auf die gleiche Weise lösen wie alles andere – mit Effizienz, Innovation und Respekt für die Privatsphäre und die Redefreiheit."

Auch Telegram hat in einem eigenen Statement geschrieben, die Vorwürfe seien "absurd". Der Messenger halte sich an den Digital Services Act (DSA). Dieser verlangt unter anderem ausreichende Moderationspflichten von Plattform-Anbietern in der EU sowie Meldestellen für Nutzerinnen und Nutzer. Auch X und Tiktok haben bereits Briefe von der EU-Kommission erhalten, in denen sie aufgefordert werden, Auskunft über ihre Vorgehensweisen zu geben. Frankreich hat nun mit der Festnahme reagiert, da Durov sich geweigert haben soll, mit den französischen Strafverfolgungsbehörden zusammenzuarbeiten. Dadurch habe er sich Straftaten im Zusammenhang mit Terrorismus, Rauschgifthandel, Geldwäsche, Hehlerei und zum Teilen pädophiler Inhalte mitschuldig gemacht.

Telegram behauptet, es sei "absurd" einen Anbieter sowie den Besitzer für den Missbrauch der Plattform verantwortlich zu machen. Tatsächlich regelt der DSA auch nicht direkt, dass Anbieter und Besitzer verantwortlich sind, sondern legt ihnen bestimmte Pflichten auf, wie zum Beispiel innerhalb einer bestimmten Frist einzugreifen, wenn sie von Missständen Kenntnis erlangen. Auch muss die Moderation dem aktuellen Stand der Entwicklung entsprechen.

(emw)