Telekom-Chef will mit neuer Strategie auf Wettbewerb reagieren

Der neue Vorstandschef René Obermann wies auf die Bedeutung des deutschen Marktes für den Bonner Konzern hin.

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Von
  • Jürgen Kuri

Der neue Telekom-Chef René Obermann will mit einer neuen Strategie auf den harten Wettbewerb in Deutschland reagieren. Die Deutsche Telekom müsse eine nach vorne gerichtete langfristig ausgerichtete Markt- und Wettbewerbsstrategie formulieren, sagte Obermann laut dpa am Donnerstagabend. Sie solle in den kommenden Wochen und Monaten ausgearbeitet werden. Nach Angaben aus Konzernkreisen will Obermann am 5. Dezember dem Aufsichtsrat Teile der neuen Strategie präsentieren. Der Vorstandschef wies auf die Bedeutung des deutschen Marktes für den Bonner Konzern hin. Kein internationaler Spieler sei ohne einen starken Heimatmarkt erfolgreich. Neben einem bessern Service sei dazu Einsparungen nötig, sagte Obermann.

Obermann war Mitte November als neuer Telekom-Chef inthronisiert worden. Unter anderem die Probleme in der Festnetzsparte (seit Jahresbeginn wechselten 1,5 Millionen Kunden zur Konkurrenz) und der hohe Wettbewerbsdruck auf dem Telekom-Heimatmarkt in Deutschland hatten dazu geführt, dass Obermanns Vorgänger Kai-Uwe Ricke die Prognosen für die Jahresbilanzen 2006 und 2007 senken musste. Dies war für Ricke endgültig der Anfang vom Ende: Nachdem dann auch im dritten Quartal weitere Rückgänge zu verzeichnen waren, kam es zum Eklat im Aufsichtsrat und zum Rücktritt Rickes. Und das obwohl Ricke selbst bei der Vorlage der Bilanzen von einer Trendwende im Deutschlandgeschäft, unter anderem durch die neuen Bündeltarife, sprach. Obermann selbst beschrieb die Situation der Telekom bei seiner Antrittsrete als Firmenchef "alles in allem zwar keine einfache, aber eine durchaus chancenreiche Ausgangslage". (jk)