Tesla: Deutsches Batteriewerk geht wegen US-Subventionen später in Betrieb

Tesla will seine Batteriefabrik in Grünheide bei Berlin nach dem Werk Austin eröffnen, weil die Fertigung in den USA durch ein neues Gesetz subventioniert wird.

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Bei Tesla ist viel in Bewegung und nicht an allen Baustellen (auch im Wortsinn) kommt man so schnell voran wie geplant. Deshalb habe man schon die Produktion des Tesla Cybertruck (im Bild) verschoben. Bei der Zellproduktion ändert man nun die Reihenfolge der Produktionsstandorte.

(Bild: Tesla Motors)

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Tesla wird seine fast fertig gebaute deutsche Gigafactory zur Produktion von Elektroauto-Batterien in Grünheide bei Berlin später in Betrieb nehmen als geplant. Grund seien Steueranreize aufgrund eines neuen Gesetzespakets in den USA. Das sagte der Elektroauto-Produzent heute gegenüber Partnern in der Region.

Statt in Grünheide soll mit der Batterieproduktion nun zuerst möglichst rasch in Austin/Texas begonnen werden. Dafür könnten auch für das deutsche Werk eingestellte Mitarbeiter vorübergehend abgestellt werden. Einen Zeitplan gibt es zwar noch nicht, jedoch möchte Tesla bald nach dem Fertigungsbeginn in Austin auch in Grünheide Batteriezellen produzieren. Das Werk bei Berlin sei als weltgrößte Batteriefabrik geplant, wie Tesla-Chef Elon Musk vor fast zwei Jahren sagte. Es dürfte jedenfalls schwierig sein, die fast fertig gestellte Großfabrik aus den längerfristigen Planungen kurzfristig herauszunehmen. Tesla ist mittelfristig auf Grünheide und Austin angewiesen.

Der vom US-Parlament im August beschlossene "Inflation Reduction Act" sieht unter anderem finanzielle Anreize für die Elektroauto- und Batterieproduktion vor. Dieser Teil wurde von der EU bereits als protektionistisch kritisiert und trägt mit solchen Subventionen zur De-Globalisierung bei. Das milliardenschwere Gesetzespaket fördert beispielsweise die einheimische Fertigung von Batteriezellen mit 45 Dollar je produzierter Kilowattstunde, das ist mehr als ein Drittel des Preises der in der Branche weit verbreiteten Lithium-Batterien.

Diese kräftige Unterstützung soll nicht nur die Inflation bremsen, sondern auch die schleppende Verbreitung von Elektroautos anschieben helfen. So sollen nach dem Willen der US-Regierung bis 2030 die Hälfte aller verkauften Neuwagen lokal weitgehend abgasfrei fahren.

(fpi)