Tesla Model 3 Facelift: Viel Feinschliff im Detail​
Nach sechs Jahren überarbeitet Tesla die Limousine Model 3.​ Größere Veränderungen bleiben aus, aber Tesla hat im Detail den Kunden aufmerksam zugehört.

(Bild: Tesla)
Es war das erste Auto, mit dem Tesla auf den Massenmarkt zielte, und das gelang mit einigem Erfolg: Rund zwei Millionen Model 3 konnten in den vergangenen sechs Jahren weltweit verkauft werden. Spätestens zu diesem Zeitpunkt dürfte den Konkurrenten klar geworden sein, dass die Marke sich etablieren würde. Elon Musk hat es geschafft, sich eine breite Fan-Basis zu schaffen, die Tesla die Treue hält, auch wenn die Qualität gerade zu Beginn der Model-3-Produktion nicht immer zufriedenstellend war. Nun gibt es eine grundlegende Überarbeitung.
Etwas mehr Reichweite
Optisch bleibt das Model 3 sofort als solches zu erkennen. Ein paar Kanten hier, neue Scheinwerfer dort, dazu zwei neue Farben: Die Veränderungen gehen nicht über ein übliches Maß hinaus. Tesla selbst spricht von aerodynamisch optimierten Oberflächen, die Luftwiderstand und Windgeräusche reduzieren sollen. Die Reichweite steigt je nach Ausführung auf 513 bis 629 km im WLTP. Die kleine Batterie lässt sich mit maximal 170 kW laden, die große mit bis zu 250 kW. Es gibt derzeit nicht viele Elektroautos, die eine solche Spitzenladeleistung bieten.
Die beiden Antriebe bleiben unverändert: Im Basismodell mit Heckantrieb leistet der E-Motor 208 kW, den Verbrauch im WLTP beziffert Tesla nun mit 13,2 kWh/100 km. Es beschleunigt in 6,1 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 und erreicht in der Spitze 201 km/h. Noch schneller ist das Modell mit Allradantrieb und 366 kW, hier reichen im Standardsprint 4,4 Sekunden. Den Verbrauch im WLTP gibt Tesla mit 14 kWh an. Zum Start im Oktober bleibt es zunächst bei diesen beiden Antrieben, weitere dürften aber rasch folgen.
Tesla Model 3 2023 auĂźen (7 Bilder)

(Bild: Tesla)
Bessere Dämmung versprochen
An Ladeleistung, Reichweite und Antrieb gab es schon bisher kaum Kritik. Beanstandet wurde aber die Geräuschdämmung. Hier hat Tesla mit einer Reihe von Maßnahmen eingegriffen. Die Reifen rollen leiser ab, dazu gibt es eine Akustikverglasung. Zusammen mit veränderten Buchsen bei der Radaufhängung, verbesserten Türdichtungen und schalldämpfenden Materialien soll der Innenraum leiser als zuvor sein, verspricht Tesla. Zudem sollen die Materialien hochwertiger als bisher sein.
Aufgeräumt hat Tesla rund um das Lenkrad, und das wird zumindest anfangs gewöhnungsbedürftig sein. Wie in den deutlich teureren Model S und Model X gibt es nun auch im Model 3 keine Lenksäulenhebel mehr. Die Blinker haben Tasten auf dem Lenkrad. Auch der Wählhebel für die Fahrtrichtung ist hier Geschichte. Eine "Smart Shift"-Steuerung soll automatisch die richtige Fahrtrichtung zum Anfahren auswählen. Wir sind gespannt, wie sich das in der Praxis bewährt.
Zwei Soundsysteme
Der Bildschirm bleibt mit 15,4 Zoll groß, ist aber schmaler eingefasst. Tesla verspricht damit eine größere Nutzfläche. Vier USB-Anschlüsse liefern bei Bedarf jeweils 65 Watt. Hinter den Kulissen soll sich die "Mobilfunkleistung um 50 Prozent erhöht" haben, neu ist offenbar auch, dass das Model 3 im WLAN über 2,4 und 5 GHz funken kann. Mit verbesserten Mikrofonen soll die Klangqualität für die Gesprächspartner am Telefon steigen. Im Fond gibt es ab sofort ein Acht-Zoll-Display. Mit dem die Hinterbänkler Einfluss auf Klimaanlage und Infotainmentsystem nehmen können. Die Mittelkonsole wurde leicht verändert und trägt ein Alu-Dekor. Größere Unterschiede zwischen den Model 3-Modellen macht Tesla beim neu entwickelten Soundsystem. Das Basismodell bekommt einen Verstärker und zehn Lautsprecher, einer davon ist ein Subwoofer. Im Modell "Maximale Reichweite" sind es zwei Verstärker und 19 Lautsprecher, von denen zwei Subwoofer sind.
Tesla Model 3 2023 Innenraum (5 Bilder)

(Bild: Tesla)
Das überarbeitete Model 3 soll in Deutschland ab Ende Oktober ausgeliefert werden. Wer jetzt bestellt, dürfte schon diese Fassung bekommen. Das Basismodell kostet 42.990 Euro, das Modell mit maximaler Reichweite 51.990 Euro. Der Herstelleranteil an der Kaufunterstützung ist dabei bereits berücksichtigt. Hinzu kommt jeweils noch eine Pauschale für Zulassung und Überführung von 980 Euro. Allzu viele Optionen gibt es im Konfigurator nach wie vor nicht. Die beiden neuen Farben sind mit jeweils 2000 Euro die teuersten, der helle Innenraum wird mit 1200 Euro berechnet. Für die Komplettausstattung müsste der Kunde insgesamt 13.750 Euro zusätzlich zahlen.
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(mfz)