Tim Cook drängt Trump, am Pariser Klimabkommen festzuhalten
US-Präsident Donald Trump will am Donnerstagabend seine Entscheidung zum Klimaabkommen von Paris verkünden. Der Apple-Chef soll am Dienstag im Weißen Haus angerufen haben.
Berichte, laut denen US-Präsident Donald J. Trump den Austritt der USA aus dem Pariser Klimaabkommen ankündigen könnte, haben Apple-Chef Tim Cook zu einem Telefonat mit dem Weißen Haus veranlasst. Medienberichten zufolge meldete sich der Manager am Dienstag bei Trump und bat ihn, das Übereinkommen zum Klimaschutz von Ende 2015 nicht einseitig aufzukündigen. Der Pakt wurde von 195 Nationen unterzeichnet, die die CO2-Emissionen in den nächsten zehn Jahren um bis zu 28 Prozent reduzieren wollen.
"MAGA" auf Twitter zur Klimaentscheidung
Trump hatte auf Twitter angekündigt, er werde seine Entscheidung am Donnerstag gegen 21 Uhr MESZ verkünden – und die Angaben mit seinem Wahlslogan "MAKE AMERICA GREAT AGAIN" gezeichnet. Trump und die Leitungsebene der US-Republikaner im US-Senat glauben, dass das Pariser Klimaabkommen die US-Wirtschaft schwächt. Trump hatte selbst 2012 auf Twitter behauptet, die Idee der globalen Erwärmung sei eine "chinesische Erfindung", um die US-Industrie weniger wettbewerbsfähig zu machen.
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Cook gilt als Klimaschutzaktivist. Er hatte bei Apple unter anderem den Nachweis des CO2-Fußabdrucks für die Apple-Produkte samt Herstellung eingeführt. Die ehemalige Chefin der US-Umweltschutzbehörde, Lisa Jackson, ist nun in hoher Managementstellung bei Apple unter anderem für ökologische Projekte zuständig. Apple setzt stark auf erneuerbare Energie mit Solarkraft, Windenergie und Biogasanlagen – in den USA und auch an seinen Standorten in China und Europa. Cook hatte auch den neuen Klimawandelfilm von Al Gore im Silicon Valley präsentiert.
Musk droht angeblich mit Ende der Mitarbeit
Was Cook Trump konkret sagte, ist bislang nicht durchgesickert. Der Apple-Chef ist nicht der einzige US-Boss, der Trump zur Beibehaltung des Pariser Abkommens rät. So soll auch Tesla-Chef Elon Musk das Weiße Haus kontaktiert haben – und drohte angeblich sogar damit, seine Beratertätigkeit für die US-Regierung aufzugeben. Daneben klingelte auch der Chef des Chemiekonzerns Dow, Andrew Liveris, im US-Präsidialamt durch. Er hatte sich zuvor mit 29 weiteren Konzernbossen für den Klimapakt ausgesprochen. (bsc)