Toyota und Mazda wollen gemeinsam Elektroauto-Technik entwickeln und Werk in den USA bauen

Obwohl der US-Automarkt sich abkühlt, wollen die japanischen Branchenriesen Toyota und Mazda ihre Produktion ausbauen und gemeinsam eine neue Fabrik hochziehen. Außerdem wollen sie Technik für Elektroautos entwickeln.

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Toyota und Mazda wollen gemeinsam Elektroauto-Technik entwickeln und kündigen Werk in den USA an
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Die japanischen Autoriesen Toyota und Mazda wollen gemeinsam grundlegende Technik für Elektroautos entwickeln. Laut einer Mitteilung wollen sie die Grundlage für wettbewerbsfähige Elektroautos erarbeiten. Durch gegenseitigen Erfahrungsaustausch wollen sie auf Regeln und Markttrends in verschiedenen Ländern reagieren können. Einzelheiten zur Kooperation sollen noch folgen.

Eine weiterer Teil der Bekanntmachung der beiden Unternehmen erfreute US-Präsident Donald Trump. 1,6 Milliarden Dollar (1,3 Milliarden Euro) wollen Toyota und Mazda in den Bau einer Fabrik in den USA stecken. Die Investitionen sollen geteilt werden. Das Werk, in dem pro Jahr rund 300.000 Autos vom Band rollen sollen, soll 2021 in Betrieb gehen und 4000 Stellen schaffen.

Trump begrüßte die Initiative am Freitag auf Twitter als "großartige Investition in Amerikas Industrie!". Im Rahmen der Partnerschaft kündigten die Konzerne an, ihre Allianz durch gegenseitige Aktienbeteiligungen zu vertiefen. Toyota meldete zudem deutliche Anstiege bei Gewinn, Verkäufen und Umsatz im zweiten Quartal.

Zur Wahl des Standorts wurden noch keine Angaben gemacht. Bei Großprojekten wie diesem ist es üblich, dass sich Unternehmen von den Gouverneuren der US-Bundesstaaten umwerben lassen und schauen, wo sie die größten Steuernachlässe oder sonstige finanzielle Anreize bekommen können. Politiker sind häufig zu teuren Zugeständnissen bereit, um als Beschaffer von Jobs auftrumpfen zu können.

Trump hatte Toyota in der Vergangenheit für Investitionspläne in Mexiko kritisiert und mit hohen Strafzöllen gedroht. Die Japaner wollen zwar an ihrem geplanten Werk in Amerikas benachbartem Niedriglohn-Land festhalten, kündigten nun aber an, dort Tacoma Pick-up-Trucks und nicht wie zunächst geplant den Mittelklassewagen Corolla zu fertigen. Der soll in Zukunft zusammen mit einem neuen Modell von Mazda in dem geplanten US-Werk gebaut werden.

Der Zeitpunkt für die Ausweitung der US-Produktion kommt überraschend, da sich die Autokonjunktur in Amerika in den vergangenen Monaten deutlich abgekühlt hat und viele Hersteller Kapazitäten drosseln.

Als Teil ihrer vertieften Partnerschaft wollen Toyota und Mazda Aktien des jeweils anderen Partners im Wert von je 50 Milliarden Yen (rund 380 Millionen Euro) kaufen. Toyota erhalte so einen Anteil von knapp 5,1 Prozent an Mazda, umgekehrt ergibt sich eine Beteiligung von 0,25 Prozent.

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(mit Material der dpa) / (anw)