Uhrenmesse Baselworld: Hoffnung auf Smartwatches, Respekt vor Apple

Auf der am Donnerstag in Basel eröffneten Ausstellung wurde eine Studie vorgestellt, die das schnelle Wachstum der Smartwatch-Kategorie vorhersagt. Die Branche bleibt trotzdem verhalten.

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LG Smartwatch

Eine Smartwatch von LG.

(Bild: dpa, Britta Pedersen/Symbolbild)

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Die Schweizer Uhrenbranche rüstet sich nach anfänglichem Zögern für die Smartwatch-Ära. Das lässt sich gut auf der am Donnerstag gestartete Uhren- und Schmuckmesse Baselworld erkennen. So plant der Luxusuhrenproduzent Tag Heuer eine Allianz mit Google und Intel – auch wenn noch unklar ist, wie sie aussieht.

Auch sonst steht die Veranstaltung mehr denn je im Zeichen der Smartwatches. Apple bringt seine Computeruhr am 24. April auf den Markt. Der iPhone-Konzern nimmt insbesondere mit Gold- und Edelstahl-Versionen der Apple Watch sowie einem Fokus auf Design und Mode ausdrücklich auch die klassische Uhren-Branchen ins Visier. Tag-Heuer-Chef Jean-Claude Biver hatte nach ersten Ankündigungen von Apple im vergangenen Jahr noch gesagt, dass er nicht mit großen Auswirkungen des Apple-Einstiegs in das Geschäft rechne. Doch das sieht er mittlerweile anders. Apple warb im vergangenen Jahr zudem auch einen seiner Verkaufsmanager ab.

2014 wurden laut einer von der Baselworld veröffentlichten Studie rund 6,8 Millionen Smartwatches verkauft. Dominiert wird der Markt bislang – vor Apples Einstieg – noch von Samsung mit einem Anteil von 23 Prozent. Motorola bringt es auf 10 Prozent, und die restlichen Anbieter wie Sony, Pebble, LG und Garmin haben nur Marktanteile im einstelligen Prozentbereich. Der Verkauf der Apple-Uhr beginnt in Deutschland und acht weiteren Ländern am 24. April. Insgesamt könnte sich der weltweite Markt für "kluge Uhren" gemäß einer Studie des Marktforschungsinstituts GfK 2015 mehr als versechsfachen.

Ungeachtet von problematischen Faktoren wie dem hohen Kurs des Schweizer Franken und stärkerer Konkurrenz durch Computeruhren rechnet der Präsident des Schweizerischen Uhrenverbandes (FH), Jean-Daniel Pasche, nach einem Rekordergebnis 2014 aber nicht mit dramatischen Einbrüchen. Er geht nach FH-Angaben viel mehr von einer Stabilisierung auf hohem Niveau aus. Im vergangenen Jahr waren die Schweizer Uhrenexporte auf 22,2 Milliarden Franken (20,8 Milliarden Euro) angestiegen. (mit Material von dpa) / (bsc)