Volkswagen: Betriebsrat und Gewerkschaft bieten Lohnverzicht an

Mit einem eigenen Plan unterbreiten Betriebsrat und IG Metall einen Vorschlag, wie VW Pkw wirtschaftlich erfolgreich bleiben kann.​

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 263 Kommentare lesen
VW Golf

In Deutschland noch immer ein Bestseller: Der aktuelle VW Golf (Test)

(Bild: Pillau)

Lesezeit: 2 Min.

Vor knapp einem Jahr hat die Volkswagenmarke VW Pkw sich einen harten Sparkurs verordnet. Kernziel ist, die Marge pro Auto deutlich anzuheben, denn in dieser Hinsicht hinkt VW Pkw vielen Konkurrenten hinterher. Ende August 2024 wurde bekannt, dass mit den bisherigen Plänen die gesteckten Ziele nicht zu erreichen sind. Die Führung des Konzerns hat deshalb harte Einschnitte angekündigt. Die Gewerkschaft IG Metall und der Betriebsrat von Volkswagen haben nun einen eigenen Vorschlag unterbreitet, wie die Kernmarke VW Pkw in eine wirtschaftlich bessere Zukunft geführt werden kann.

Dafür haben beide in der laufenden Tarifrunde die Senkung der Arbeitskosten um 1,5 Milliarden Euro auf den Tisch gelegt. Die Arbeitnehmervertreter schlagen vor, die anstehende Tariferhöhung vorerst nicht auszuzahlen, sondern befristet als Arbeitszeit in einen Zukunftsfonds einzubringen. Sie argumentieren, dass dies flexible Arbeitszeitkürzungen ohne Personalabbau ermögliche. Vorbild solle der jüngste Tarifabschluss für die Metall- und Elektroindustrie sein. Er sieht eine Erhöhung um insgesamt 5,1 Prozent in zwei Stufen bis 2026 vor.

Ihrerseits fordern sie, dass die Konzernspitze die Beschäftigungsgarantie, die Volkswagen im September aufgekündigt hat, in Kraft bleibt. Auch von einer Schließung der sechs Werke in Hessen und Niedersachsen sowie den drei in Sachsen müsse die Konzernspitze absehen. Betriebsrat und Gewerkschaft fordern also eine umfassende eine Standort- und Beschäftigungsgarantie. "Sollte der Vorstand auf Maximalpositionen und Werksschließungen beharren, übernimmt er die Verantwortung dafür, dass wir in einen Arbeitskampf um Standorte laufen, wie ihn die Republik noch nicht erlebt hat", drohte IG-Metall-Bezirksleiter Thorsten Gröger. Die Friedenspflicht in der laufenden Tarifrunde endet am 30. November.

Noch gibt es keine Reaktion der Konzernspitze von Volkswagen. Sie hatte nicht nur Schließungen von Standorten ins Spiel gebracht, sondern in der aktuellen Tarifrunde einen pauschalen Lohnverzicht von 10 Prozent gefordert. Konzernchef Oliver Blume hatte betont, die Lage bei VW Pkw sei überaus ernst. Der Konzern insgesamt steht allerdings grundsätzlich nicht schlecht da. Im vergangenen Jahr hat er knapp 18 Milliarden Euro verdient.

(mfz)