Volkswagen könnte Anteil an Nfz-Sparte Traton auf rund drei Viertel verringern
Volkswagen könnte den hohen Kurs seiner Traton-Aktien zu einer Anteilsreduktion von 90 auf 75 Prozent nutzen. Die Lkw-Sparte könnte im MDax unterkommen.
- dpa
Volkswagen hat Überlegungen bestätigt, den gestiegenen Kurs der Traton-Aktien zu einem Anteilsverkauf zu nutzen. Dies könne der Lkw-Tochter, an der VW bisher rund 90 Prozent hält, auch den Weg in den Börsenindex MDax für mittelgroße Werte ebnen, sagte VW-Chef Oliver Blume laut vorab veröffentlichtem Redemanuskript am Mittwoch auf der online stattfindenden Hauptversammlung in Wolfsburg.
"Mit einem Kursplus von mehr als 50 Prozent seit Jahresbeginn hat sich Traton an die Spitze des Sektors gesetzt", sagte Blume. "Allerdings bleibt der geringe Streubesitz für viele Anleger weiter ein Hindernis. Deswegen sind wir bereit, den Streubesitz schrittweise zu erhöhen, um die Aktie für Anleger besser investierbar zu machen. Dies würde auch die Chancen von Traton erhöhen, in führende Indizes, wie zum Beispiel den MDax, aufgenommen zu werden." Details zum Zeitpunkt und Umfang des Aktienverkaufs nannte Blume nicht.
VW soll weiter Hauptaktionär bleiben
Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte kürzlich unter Berufung auf Insider berichtet, VW trage sich mit dem Gedanken, Traton-Aktien im Umfang von 500 Millionen bis einer Milliarde Euro an der Nutzfahrzeugholding zu verkaufen. VW wolle aber weiter Hauptaktionär bei Traton bleiben, betonte Blume. "Wie zum Börsengang kommuniziert, planen wir mittelfristig weiter mit einem Anteil von 75 Prozent und einer Aktie. Wir wollen ein engagierter und verantwortungsbewusster Aktionär bleiben."
VW hat die Münchener Lkw- und Bus-Holding mit den Marken Scania, MAN, Navistar und der südamerikanischen VW Truck & Bus 2019 an die Börse gebracht und hält weiter rund 90 Prozent an der Nfz-Sparte. Investoren und Analysten plädieren seit längerem dafür, dass mehr Aktien von Traton in den Streubesitz gelangen, um die Liquidität des SDax-Werts zu erhöhen.
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(fpi)