Zu teuer, zu wenig divers: Apple will sich angeblich vom Silicon Valley lösen

Apple baut Büros in anderen Regionen aus, Cupertino gilt selbst für Gutverdiener als kaum mehr bezahlbar. Manche Mitarbeiter fordern dauerhaftes Homeoffice.

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Apple Park

Apples Firmenzentrale Apple Park in Cupertino.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.

Apples Top-Management hat sich angeblich lange dagegen gesträubt, das in Silicon Valley verwurzelte Unternehmen zu dezentralisieren. Die exorbitant hohen Lebenshaltungskosten rund um die Firmenzentrale Apple Park in Cupertino, das selbst für gut verdienende Entwickler längst als viel zu teuer gilt, hätten bereits dazu geführt, dass talentierte Mitarbeiter abgewandert seien.

Zudem könne der Konzern seine Diversitätsziele so nicht erreichen, wie Bloomberg berichtet. Apple habe lange unter der Prämisse operiert, die besten Mitarbeiter wären jederzeit gewillt, ins Silicon Valley umzusiedeln – inzwischen setze hier aber ein Umdenken ein.

Einzelne Apple-Manager blicken offensichtlich schon länger auf andere Regionen, so eröffnet Apple immer mehr Büros in anderen Städten und Ländern. Besonders die Chip-Entwicklung scheint bereits global verteilt, mit Büros unter anderem in München: Die Stadt und Umgebung sollen zu europäischen Zentrum für Apples Chip-Design ausgebaut werden, hieß es im März.

Das Unternehmen errichtet inzwischen mit Milliardeninvestitionen einen weiteren Campus in Austin, Texas auf, auch ein drittes großes Firmengelände in North Carolina ist geplant, es soll im sogenannten Forschungsdreieck ("Research Triangle") in der Nähe der Städte Raleigh und Durham errichtet werden.

An einer Büropflicht scheint Apple vorerst allerdings festzuhalten: Nach dem Pandemie-Homeoffice müssen Mitarbeiter ab September wieder für mindestens drei feste Tage pro Woche an ihre Firmenarbeitsplätze zurückkehren, wie zuletzt angekündigt wurde. Trotz internem Widerstand scheint das Unternehmen daran festzuhalten.

Bei manchen Mitarbeitern führt das nach der langen Zuhause-Zeit zu Verärgerung und Bedenken – sowie der bleibenden Forderung nach mehr Flexibilität und eine dauerhafte Homeoffice-Option. Ungewöhnlich ist, dass erstmals Apple-Mitarbeiter:innen sich auch öffentlich in sozialen Medien zum Thema äußern – bislang wurde so etwas in dem auf Verschwiegenheit pochenden Konzern gewöhnlich nicht oder nur hinter vorgehaltener Hand nach außen getragen.

(lbe)