iOS 12 ist da und soll auch alte iPhones schneller machen

Seite 2: iPad-Neuerungen, Memoji, Anti-Tracking und Navi-Apps für CarPlay

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Auf dem iPad gilt es, erneut umzulernen, zumindest teilweise. Apple setzt hier zur Systemsteuerung nämlich auf die Gesten, die mit dem iPhone X hinzukamen und nun auch für die Bedienung von iPhone Xs, iPhone Xs Max und iPhone Xr eine Schlüsselrolle spielen. Ein flottes Wischen vom unteren Bildschirmrand nach oben führt nun auch auf dem iPad aus einer App zurück zum Homescreen, eine kürzere Wischgeste öffnet wie zuvor schon erst das Dock, dann den App-Switcher, um zwischen Programmen zu wechseln. Ein horizontales Streichen mit dem Finger am unteren Bildschirmrand ermöglicht das schnelle Springen zwischen den zuletzt geöffneten Apps. Gewöhnungsbedürftig ist die neue Geste fürs Kontrollzentrum: Es lässt sich nur noch – wie beim iPhone X – von der rechten oberen Ecke hereinwischen. Mit iOS 12 schaffen es zwei es mit Sprachmemos und Aktion zwei weitere Apple-Apps aufs iPad.

Auf Geräten mit Face ID lassen sich Memojis erstellen – und durch die eigenen Gesichtsausdrücke animieren.

Die Frontkamera des iPhone X erfasst die Mimik des Nutzers mit iOS 12 genauer und berücksichtigt für die Animojis nun auch Mimiken wie das Herausstrecken der Zunge oder ein Zwinkern. Mit einem Tyrannosaurus, einem Geist, einem Koala und einem Tiger wird das Animoji-Portfolio um vier neue Exemplare ergänzt.

Durch sogenannte Memojis baut Apple das Konzept deutlich aus: Statt animierte Figuren zu verwenden, kann man individuelle Ebenbilder im Comic-Stil erstellen und diese mit der eigenen Mimik beleben. Zum Anlegen der Memojis stehen viele Bestandteile zur Auswahl, von der Gesichtsform über Augenbrauen bis hin zu Frisur, Haarfarbe und Bärten. Mit diversen Accessoires wie Mützen, Brillen und Schmuck sind weitere Anpassungen möglich.

Das von Werbefirmen vorgenommene heimliche Nachverfolgen einzelner Nutzer über mehrere Webseiten hinweg versucht Apples Browser schon seit iOS 11 zu unterbinden. Mit Safari 12 verschärft Apple die Funktion nochmals. Sie soll nun auch das Tracking über eingebundene Social-Media-Elemente wie etwa FaceBooks Like-Buttons unterbinden, das ja aktiviert wird, selbst wenn man gar nicht dort angemeldet ist. Auch ein „Fingerprinting“, das Identifizieren einzelner Geräte anhand spezieller an Webseiten weitergegebener Gerätedaten, will Safari in iOS 12 soweit wie möglich unterbinden.

In der Fotos-App demonstriert Apple schon seit einiger Zeit Fortschritte bei maschinellem Lernen. iOS 12 setzt dies fort: Ein neuer „Für Dich“-Reiter ergänzt die automatisch erstellten Rückblicke um einzelne Foto-Highlights sowie Bearbeitungsvorschläge für spezifische Aufnahmen.

Zudem geht Apple das Problem an, dass das Teilen einer größeren Zahl an Aufnahmen schnell umständlich wird: Die Fotos-App von iOS 12 schlägt jüngst fotografierte Ereignisse selbstständig zum Teilen vor. Anhand der Bildanalyse werden darin abgebildete Personen aufgeführt, mit denen man die Bilder vielleicht teilen möchte. Gibt man diese frei und verschickt sie über iMessage, erhält der Empfänger nicht nur die Fotos zum Abruf, sondern kann im Gegenzug auch leicht eigene Aufnahmen der gemeinsamen Aktivität für den Sender freigeben.

Mit iOS 12 dürfen erstmals andere Navi-Apps außer Apple Karten in CarPlay.

CarPlay öffnet sich endlich – ein Stück weit: Nutzern stehen künftig andere Apps zur Navigation im Auto zur Verfügung, darunter Google Maps und Waze. Auch Anbieter von Offline-Karten wie Sygic testen die CarPlay-Integration bereits.

Apple will seinen eigenen Kartendienst umfassend überarbeiten und sich nicht länger auf die (teils schlechten) Daten externer Anbieter stützen. Die Karten-App von iOS 12 verwendet das detailliertere Kartenmaterial bereits, vorerst aber nur in wenigen US-Regionen.

Video-Gruppentelefonate per FaceTime kommen erst zu einem späteren Zeitpunkt, bis zu 32 Personen sollen dann über Apples VoIP-Dienst Videochats führen können – mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Apple will diese aber noch im Herbst 2018 nachliefern, möglicherweise folgt sie also schon mit iOS 12.1.

[Update 18.9.2018 13:30 Uhr] Mit watchOS 5, tvOS 12 und neuer HomePod-Software hat Apple auch neue Funktionen auf Apple Watch, Apple TV und HomePod gebracht.

Mehr zum Thema:

  • Ausführliche Praxistipps zu den Neuerungen von iOS 12, watchOS 5 und macOS 10.14 Mojave lesen Sie in Mac & i Heft 5/2018, das ab dem 4. Oktober am Kiosk erhältlich ist.

(lbe)