iPhone-Fahrradhalterungen und Zubehör im Test

Seite 2: Fahrrad-Computer, Sensoren und Navigation mit iPhone-Anbindung

Inhaltsverzeichnis

Der Blue SC wird zwischen Tretlager und Hinterradnabe am Rahmen befestigt und enthält zwei Sensoren, die das iPhone zum Fahrradcomputer machen. Einer misst die Umdrehungen des Hinterrades, der andere, wie oft das linke Pedal vorbeikommt. Vorher befestigt man einen Magnet an einer Speiche und einen an der Tretkurbel. Dazu muss man die Pedale abschrauben (Achtung: Linksgewinde).

Aus den Daten errechnet eine App – unterstützt werden Strava, Runtastic Road Bike, Cyclemeter, MapMyRide und Wahoo Fitness – auf dem per Bluetooth verbundenen iPhone die Geschwindigkeit und die Trittfrequenz (Kadenz). Der Sensor hat keinen Schalter, sondern aktiviert sich, wenn man losfährt.


Im Test gelang die Bluetooth-Koppelung mit Runtastic Road Bike auf Anhieb. Anschließend konnten wir in der App – wie bei den meisten Tachos notwendig – den Radumfang in mm einstellen. Außerdem lässt sich der Winkel zwischen Tret- und Radsensor um ein paar Grad verstellen. Der Doppelsensor verrutschte im Test gelegentlich, selbst wenn wir ihn mit Kabelbindern statt Gummiring (beides mitgeliefert) festgezurrt hatten.

+ präzise Datenerfassung
+ breite App-Unterstützung

- vergleichsweise teuer
Geeignet für alle iPhones
Herstellerpreis: 60 Euro

Hat man die Scheibe mit Pfeilanzeige an seinem Lenker montiert, kann das iPhone beim Navigieren in der Jackentasche bleiben. Beide sind über Bluetooth miteinander gekoppelt und die zugehörige App übernimmt die Navigation im Verborgenen. Der Halter wird mit Schrauben dauerhaft montiert. Das Gadget kann man mittels Magnet-Schlüssel lösen und abnehmen.

Es zeigt mit über 24 LEDs an, wohin man fahren soll und kann dabei zwischen links, halblinks, geradeaus, halbrechts und rechts unterscheiden. Machen sich Diebe an dem Plastikgehäuse zu schaffen, ertönt ein schrilles Signal. Der per USB-Kabel aufladbare Akku soll bis zu 21 Stunden Betrieb schaffen. In unserem zweiwöchigen Test (etwa 14 x 1 Stunde) mussten wir ihn nicht laden.


Die App zeichnet die Dauer, gefahrene Strecke, Durchschnittsgeschwindigkeit, verbrannte Kalorien und eingespartes CO2 auf. Die Qualität der Routen war im Vergleich etwa zu Google Maps (siehe S. 74) durchwachsen, obwohl die Karten seit letztem Dezember nicht mehr von MapBox und OpenStreetMaps, sondern von Google Maps stammen. Immerhin hat man die Auswahl zwischen der flachsten, der sichersten, der schnellsten und der empfohlenen. Ein anderer Startpunkt als der aktuelle Ort lässt sich nicht auswählen, was die Vorausplanung erschwert. Die App kann Daten mit Apples Health austauschen.

+ läuft ohne iPhone-Display
- wenige Funktionen
- recht teuer

Geeignet für alle iPhones
Herstellerpreis: 140 Euro

Der nur 20 Euro teure Doppelsensor von Pearl arbeitet vom Prinzip her genau wie Wahoos Blue SC, allerdings besteht er aus zwei Teilen, die mit einem Kabel verbunden sind. Der eine wird unter der linken Rad-Strebe befestigt und misst die Trittfrequenz, der größere mit der Batterie kommt auf dasselbe Rohr und ermittelt die Geschwindigkeit via Radumdrehung. Einen Magnet schraubt man an eine Speiche, der andere wird mit einem Kabelbinder an der Tretkurbel befestigt, weshalb man die Pedale nicht abnehmen muss. Zur Verknüpfung via Bluetooth gibt es einen versenkten Pairing-Knopf.

Die Bedienungsanleitung empfiehlt die kostenlose App MapMyRide, die nach dem umständlichen Einrichten die Kadenz korrekt, aber die Geschwindigkeit trotz richtig ausgewählter Radgröße um Faktor 10 falsch anzeigte. Außerdem kamen die Coaching-Hinweise in Englisch. Mit Runtastic Road Bike Pro funktionierten die Sensoren einwandfrei.

+ präzise Datenerfassung
+ günstig

- empfohlene App fehlerhaft
Geeignet für alle iPhones
Herstellerpreis: 19,90 Euro

Eigentlich würde für die Erfassung der Geschwindigkeit und gefahrener Kilometer das GPS im iPhone ausreichen, doch das funktioniert meist sehr fehlerhaft, insbesondere im Wald und bei Unterführungen.

Wesentlich genauer geht das durch Ermittlung der Radumdrehungen oder – wie beim BikeLogger – durch Auslesen des Nabendynamos. Dieser liefert auch gleich den Strom für den Sensor. Er erfasst sogar die kleinen Temposchwankungen bei jedem Tritt in die Pedale und ermittelt so die Trittfrequenz (Kadenz). Die Daten werden in einem internen Speicher abgelegt und später oder auch live per Bluetooth in die zugehörigen iPhone-App übertragen, um sie zu visualisieren.


Als kleines Extra enthält der BikeLogger eine Alarmanlage, die losgeht, wenn das Rad bewegt wird. Das funktioniert aber nur, wenn sich das iPhone in Bluetooth-Reichweite von einigen Metern befindet.

+ Datenerfassung und -speicherung
+ batterielos

- sehr teuer
Geeignet für alle iPhones
Herstellerpreis: 130 Euro

Zusammen mit dem iPhone wird der Cobi.Bike Sport zum universellen Fahrradcomputer. Kernstück ist das sogenannte Hub, das einen wechselbaren Akku (20,9 Wh), ein kurzes Lightning-Kabel, einen Lautsprecher, Bluetooth, Barometer, Beschleunigungssensor und Befestigungsmöglichkeiten für ein iPhone mitbringt.

Das Smartphone wird samt Hülle vom Universal Mount in Querlage sicher eingeklemmt. Das nach IPX5 wasserfeste Hub montiert man dauerhaft mit zwei Schraubschellen zentral über dem Lenkerkopf. Nach der Registrierung ist es für Diebe unbrauchbar. Ein beleuchteter Daumen-Controller erlaubt die Bedienung während der Fahrt durch sechs Knöpfe, einer davon löst ein Klingelgeräusch aus. Der Akku kann nur ausgebaut per USB-Kabel geladen werden und nicht während der Fahrt. Lediglich mit einem zweiten Stromspeicher ließe sich dann auch die Energie von Nabendynamo-Adaptern oder Solarladern nutzen.

iPhone nicht im Lieferumfang.

Ergänzt wird die Hardware durch eine modern gestaltete App, die sich mit dem Daumen gesteuert zum Navigieren (einschließlich Sprachansagen und der berechneten Ankunftszeit, ETA), Telefonieren, Erfassen von Fitness-Daten und Musik-Abspielen eignet.

Sie kann auch Fahr- und Gesundheitsdaten mit Apple Health, Komoot und Strava austauschen, Sensoren (Herz, Kadenz, Speed) einbinden, Offline-Karten von allen Kontinenten herunterladen und mit der Apple Watch kommunizieren.

Was fehlt, ist die Eingabe eines alternativen Startpunktes zum aktuellen Ort. Die ohnehin zum Stocken neigende App funktioniert auf dem iPhone nicht mehr richtig, wenn der Hub-Akku leer ist. Wird der Alarm in der App scharfgeschaltet, veranlasst der Bewegungssensor akustische Signale, wenn das Rad bewegt wird. Das funktioniert wiederum auch ohne Akku.

+ universell
+ Daumen-Controller

- verbesserungsfähige App
Geeignet für alle iPhones ab 5
Herstellerpreis: 249 Euro