iPhone-Fahrradhalterungen und Zubehör im Test

Halterungen, Hüllen, Stromversorgung und Sensoren machen das iPhone fahrradtauglich. Mac & i hat ausgewählte Gadgets in der Praxis getestet.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 77 Kommentare lesen
iPhone-Fahrradhalterungen und Zubehör im Test
Lesezeit: 26 Min.
Von
  • Johannes Schuster
Inhaltsverzeichnis

Wie beim Autofahren ist es auch auf dem Rad verboten, sein iPhone während der Fahrt am Display zu bedienen. Es kann aber zum Beispiel als Navi, Tracking-Gerät oder Fahrradcomputer genutzt werden. Eine stabile Halterung ist für diesen Einsatz unerlässlich, eine schützende Hülle empfehlenswert.

Als nächstes stellt sich bei dauernder GPS- und Display-Benutzung die Frage nach einer zusätzlichen Stromversorgung, denn der interne Akku des iPhones macht meist schon nach wenigen Stunden schlapp. Hier stehen Zusatzbatterien, Solarzellen oder Adapter für den Dynamo zur Auswahl. Neben den zahlreichen Sensoren des iPhones gibt es noch spezielle für das Fahrrad, die zum Beispiel Trittfrequenz und Geschwindigkeit präzise erfassen. Ergänzt wird der Zubehör-Reigen noch durch weitere Gadgets für Rad und iPhone wie Helme, Kabelschlösser, Tracker oder Lautsprecher.

Die sehr stabile Hülle ist trotz der Halterungsaufnahme noch recht flach und reicht beim iPhone X rückseitig in der Mitte nur wenig über die Kamera-Wulst hinaus. Somit passt es noch in die Hosentasche. Für den Fahrradlenker liegt eine robuste, einstellbare Schraubklemme bei. Beides wird zunächst per Magnet aneinander geheftet, zusätzlich sichert das Ganze dann noch ein Quicklock genannter Metallhaken. Auf einer 320-km-Tour verrutschte das iPhone damit nicht einmal.

Das Drehen der Ansicht um 90 Grad stellt kein Problem dar. Für 13 Euro zusätzlich verkaufen die Morpheus Labs noch einen transparenten Regenüberzug, der Kamera und Display schützt, die Benutzung aber ein wenig behindert. Die Lightning-Buchse bleibt durch eine Klappe zugänglich.

+ robust
+ flache Hülle

- Regenponcho kostet extra
Geeignet für iPhone 6 / 6s, 7 / 7 Plus, 8 / 8 Plus, iPhone X
Herstellerpreis: 59 Euro

Das Bike Bundle enthält eine auf dem iPhone- oder Hüllen-Rücken aufzuklebende Platte mit einem recht flachen Drehverschluss sowie einen Sockel samt Adapter, der mit einer Schraubschelle am Lenker befestigt wird. Alternativ liegt ein Sockel für die Steuersatzklappe bei. Das iPhone arretiert man mit einer
90-Grad-Drehung.

Wollte der Anwender die iPhone-Ausrichtung zum Beispiel von hochkant auf quer ändern, müsste er die Grundplatte drehen. Diese klebt aber nur einmal, Ersatz kostet 20 Euro. Immerhin ließ sie sich mit hartnäckigem Hebeln und einem beiliegenden Reinigungstuch rückstandsfrei wieder von Apples Lederhülle entfernen. Bei der Montage sollte links und rechts vom Sockel genügend Platz bleiben, um das iPhone festdrehen zu können. Die Schraubschelle hielt im Test gut, allerdings löst man das iPhone leicht aus Versehen, wenn man es seitlich anstößt.

+ universell
- unflexibel
- drehlabil

Geeignet für alle iPhones
Herstellerpreis: 30 Euro

Die Halterung besteht aus einer robusten Hülle, die in der Mitte etwas aufträgt und die Kameralinsen durch eine Folie schützt. In die mit Aussparungen versehene Verdickung rasten vier Klemmen eines Halters stabil ein, der mit (wiederverwertbaren) Kabelbindern am Lenker befestigt wird. Zusätzlich soll noch ein um das Lenkerrohr zu wickelnder Kunstlederstreifen für festen Halt sorgen, was aber nur gelingt, wenn man die Kabelbinder mit einer Zange festzurrt. Durch Zusammendrücken zweier Hebel löst man die Hülle einfach wieder und kann das iPhone schnell in die Hosentasche stecken.


Gegen Regen schützt ein sogenannter Poncho aus transparentem Kunststoff, das beim Wischen auf dem Display durch regelmäßige Erhebungen irritiert. Die beiden Lautsprecher und die Lightning-Buchse bleiben durch Öffnen einzelner Kappen erreichbar. Gegenüber dem ähnlich konzipierten M4s Bike Kit ist das QuickMount weniger elegant, robust und fest, dafür kostet es nicht einmal die Hälfte und erfüllt seinen Zweck auch.

+ günstig
+ regenfest

- Poncho nicht plan
Geeignet für iPhone 6 / 6s, 7 / 7 Plus, 8 / 8 Plus, X
Herstellerpreis: 25 Euro

Die flexible Silikon-Halterung Finn ist ideal für Gelegenheits- und Schönwetter-Radfahrer oder den Urlaub und das Leihrad. Sie kostet relativ wenig und wiegt fast nichts.

Wie in der Anleitung beschrieben, sollte man die Halterung quasi anderthalbfach um den Lenker wickeln, sodass das iPhone auf der leicht
gepolsterten Schriftfläche liegt. Dann hält es erstaunlich gut. Vor Schmutz und Wasser ist das Telefon nicht geschützt, man kann aber eine normale Hülle mit einspannen. Beim iPhone X decken die Silikonbänder einen kleinen Teil des Displays ab.

+ leicht und klein
+ flexibel

- überlagert Display
Geeignet für alle iPhones
Herstellerpreis: 15 Euro

Das Waterproof Case nimmt das iPhone komplett auf und verschließt es wasserdicht – bis zu 30 Minuten bei einem Meter Tiefe, sagt der Hersteller. Drei Schnappverschlüsse halten den Deckel auf der Schale fest. Über der Kamera und dem Display liegt eine durchsichtige Folie, um beides (eingeschränkt) weiter benutzen zu können. Die drei Tasten des iPhone X ließen sich noch gut bedienen, aber für die Lightning-Buchse gibt es keinen Zugang.

Das klobige Case rastet mit vier Zinken stabil in die Halterung ein, die wiederum mit einer Schraubschelle fest am Lenker hält, wenn man die richtige Zahl an (mitgelieferten) Zwischenringen einsetzt. Schwachpunkt im Test war das dazwischenliegende Kugelgelenk, das zwar die bequeme Ausrichtung erlaubt, aber auch nach dem Anziehen der Ringmutter nicht dauerhaft hielt. Das iPhone X kippte manchmal bei Erschütterungen ein paar Grad nach unten. Wegen ihrer Klobigkeit lässt man diese Hülle vermutlich dauerhaft am Fahrrad, wo sie leicht gestohlen werden kann.

+ wasserdicht
- eingeschränkte Bedienung
- instabiles Kugelgelenk
Geeignet für iPhone 6 / 6s, 7 / 7 Plus, 8 / 8 Plus, X
Herstellerpreis: 20 Euro

Bei dem recht wuchtigen CESAcruise handelt es sich zunächst einmal um eine universelle iPhone-Halterung fürs Fahrrad mit Federzug. Per metallischem Click-Fix-Mechanismus hält das recht kopflastige Konstrukt stabil am Lenker und kann schnell entfernt werden. Unten findet sich sogar eine Aussparung für ein Lightning-Kabel.

Im Test nahm das CESAcruise ein iPhone X samt Silikon-Hülle problemlos auf.
Außerdem wirbt Hersteller Sminno damit, dass es sich um „die erste Freisprecheinrichtung für’s Fahrrad“ handelt – und das ganz ohne elektrische Verstärkung: Der Schall soll durch die Konstruktion in die Richtung des Radlers abgelenkt werden. Zudem werde das iPhone-Mikrofon von Windgeräuschen abgeschirmt. Im Test gelang das Telefonieren während der Fahrt tatsächlich etwas rauschärmer als mit einer normalen Halterung. Was fehlt und auch nicht zum Konzept passt, ist ein Regenüberzug.

+ universell
+ stromlos

- klobig
Geeignet für alle iPhones
Herstellerpreis: 60 Euro