Eigentümergemeinschaften: Bau privater E-Ladesäulen soll einfacher werden
Viele E-Auto-Besitzer laden ihre Fahrzeuge daheim. Bei Eigentümergemeinschaften ist die Installation einer Ladesäule im Haus kompliziert. Das muss sich ändern.
Immobilienverwalter fordern den Abbau von Hürden bei der Errichtung von privaten Ladesäulen für Elektrofahrzeuge. "Die Menschen laden ihre Elektroautos bevorzugt zu Hause, und genau dort muss die Infrastruktur bereitstehen, wenn die Energiewende in Deutschland gelingen soll", sagte Werner Merkel, Vorsitzender des Verbands der Immobilienverwalter Hessen im Vorfeld einer Tagung in Kassel. E-Ladesäulen dürften bei Hauseigentümer-Gemeinschaften nicht an Einzel-Vetos scheitern. Der Verband spricht sich für eine Gesetzesreform aus.
Eine Arbeitsgruppe von Bund und Ländern hatte im August Pläne vorgestellt, das Gesetz über das Wohnungseigentum und das Dauerwohnrecht (WEG) zu überarbeiten. Bis zum Jahresende soll ein Gesetzentwurf entstehen. Im Gespräch ist ein Rechtsanspruch für Wohneigentümer und Mieter, eine Ladestation zu errichten. Eine sogenannte Wallbox kostet in der Regel 300 bis 2500 Euro.
Allstimmigkeit nicht mehr zeitgemäß
Die Pläne gehen laut Immobilienverwaltern in die richtige Richtung: "Die WEG-Reform greift viele wichtige Punkte auf und wird beispielsweise durch das Kippen der Allstimmigkeit den Einbau von E-Ladesäulen in Wohngebäuden vereinfachen", erklärte Merkel. Allstimmigkeit bedeutet, dass nicht nur alle zustimmen, sondern auch alle bei der Abstimmung anwesend sein müssen.
Laut Merkel sind viele geltende Regeln nicht mehr zeitgemäß. Wohnungseigentümer und die von ihnen beauftragten Immobilienverwalter würden oft gern den Ausbau der E-Ladeinfrastruktur vorantreiben, scheiterten aber am Veto einzelner Eigentümer.
Vier Prozent der größeren Wohnanlagen haben Ladesäulen
Auch der ADAC Hessen-Thüringen spricht sich für eine vereinfachte Installation von Ladestation in privaten Tiefgaragen und auf privaten Stellplätzen aus. "Die allermeisten E-Autofahrer laden ihr Fahrzeug zu Hause", sagte ADAC-Sprecher Oliver Reidegeld. Während Eigenheimbesitzer vergleichsweise wenig Probleme beim Einbau der Wallbox hätten, seien die Bewohner von Mehrfamilienhäusern noch auf die Eigentümergemeinschaft angewiesen. "Bisher sind nach einer aktuellen ADAC Umfrage nur vier Prozent der größeren Wohnanlagen mit einer Lademöglichkeit ausgestattet."
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Am Freitag treffen sich Branchenexperten und Immobilienbesitzer in Kassel. Dort veranstaltet der Immobilienverwalter-Verband sein Verwalterforum. Immobilienverwalter kümmern sich um Häuser von Eigentümergemeinschaften und Mietshäuser. Der Verband hat 260 Mitglieder in Hessen. (bme)