AirPlay geht fremd - So klappts mit Android und Windows

Seite 4: Windows-PC statt Apple TV

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Das Open-Source-Tool Shairport rüstet den Windows-Rechner zum AirPlay-Empfänger auf. Es benötigt nur die Bonjour-Druck-Dienste. Shairport arbeitet ressourcenschonend und lief bei all unseren Versuchen zuverlässig.

Die 12 Euro teure Software AirServer ahmt unter Windows und OS X ein Apple TV nach, sodass man iOS-Spiele mit Dual-Screen-Modus oder OS-X-Bildschirminhalte auf den PC streamen kann. Sie kann sogar Dinge, die Apple nie vorgesehen hat: Senden gleichzeitig mehrere Geräte Inhalte – etwa Fotos und Videos – an den PC, stellt er sie nebeneinander dar. Zusätzlich kann man über iTunes gleichzeitig den von AirServer entgegengenommenen Audio-Stream an externe AirPlay-Lautsprecher wei­terleiten.

Senden mehrere Geräte gleichzeitig an AirServer, stellt dieser die Inhalte nebeneinander dar.

Damit AirServer unter Win­dows nach AirPlay-tauglichen Zulieferern lauschen kann, muss man neben iTunes ebenfalls Apples Bonjour Print-Services und obendrein noch DirectX 9c installieren. Zusätzlich ist die Windows-Firewall für eingehenden Datenverkehr über die TCP-Ports 49152 und 7001 sowie die UDP-Ports 6009 und 6010 zu öffnen. Diese erreichen Sie am schnellsten mit dem Befehl wf.msc in der Eingabeaufforderung (Shortcut: Win+r). Legen Sie dann zwei (je eine für UDP und TCP) Regeln an, die Sie AirServer nennen. Anschließend wählen Sie diese via Doppelklick aus und öffnen im Reiter „Protokolle und Ports“ oben genannte Ports. Bestätigen Sie die Einstellungen anschließend mit „Übernehmen“.

Die Erweiterung blendet in der Taskleiste ein Icon ein, über das man die Programm-Einstellungen vornimmt. Darin legt der Anwender beispielsweise ein Passwort fest. Das verhindert, dass ihm jeder im gleichen Netz eingebuchte AirPlay-Client ungefragt Inhalte auf den Monitor oder den Audio-Ausgang schießt.

Apples gelungene Streaming-Technik AirPlay ist mit etwas Eigenleistung auch plattformübergreifend nutzbar. Das kostenlose Shairport ist auf die Audio-Wiedergabe beschränkt und läuft stabil, ganz anders als dessen nicht mehr gepflegte Video-Pendants. Wer bereit ist, ein paar Euros zu investieren, erhält mit AirServer eine Software, die beständig weiterentwickelt wird und den PC in einen Apple-TV-Ersatz verwandelt. Für Audio­phile hingegen, die ihren Rechner gerne Apple-frei halten und beispielsweise via Windows Media Player die AirPort-Express-Sta­tion des WG-Mitbewohners im Wohnzimmer bespielen möchten, ist Airfoil ein gangbarer Kompromiss.