IPv6 für kleine Netze

Seite 2: Ellenlange Zahlen

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IPv4- und IPv6-Adressen unterscheiden sich in ihrer Länge und ihrer Notation. IPv4-Adressen sind 32 Bit lang, aufgeschrieben werden sie üblicherweise als Dezimalzahlen von 0 bis 255 (acht Bit) zwischen denen je ein Punkt steht. Beim Nachfolge-Protokoll vervierfacht sich die Adresslänge auf 128 Bit, was eine Dezimalschreibweise sehr unübersichtlich macht. Daher nutzt man Hexadezimalzahlen und unterteilt die Folge in Gruppen mit je 16 Bit, die durch Doppelpunkte getrennt werden.

Selbst diese Schreibweise produziert noch sehr lange Adressen, doch vereinfachen einige Regeln den Umgang: Führende Nullen in den Zahlenblöcken können wegfallen. Pro Adresse kann man eine zusammenhängende Folge aus Nullen ebenfalls streichen und durch zwei aufeinanderfolgende Doppelpunkte ersetzen. Durch die Kürzung wird die vollständige Adresse 2001:0db8:f1f1:0100:0000:0000:feed:0001 zu 2001:db8:f1f1:100::feed:1, die – nach etwas Gewöhnung – besser im Kopf bleibt.

Die variierenden Netzwerkmasken aus IPv4 gibt es im neuen Protokoll nicht mehr. Adressbereiche und Subnetze gibt man mit einem Anhängsel an, der durch einen Schrägstrich (/) vom Rest der Adresse getrennt wird. Üblicherweise adressieren in IPv6 die ersten 64 Bit das Netz, der Rest den Host. Die IPv6-Adresse 2001:db8:feed:f101::feed:1 bezieht sich daher auf das Netz 2001:db8:feed:f101/64. In der Ausgabe des Windows-Hilfsmittels ipconfig steht am Ende dieser Adressen außerdem ein Prozentzeichen und eine weitere Nummer, die die Schnittstelle kennzeichnet (Interface-ID).