Know-how Farben (Teil 1): Das bewirken Farbprofile

Seite 2: Farbprofile

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Mit Farbmanagement kommt das spezielle Farbprofil zum Zuge, das wir diesem Bild angefügt haben. Es zeigt, wie mächtig Farbprofile sind: Sie können Farben völlig verdrehen. Genau dies passiert nämlich mit diesem Bild, wenn es vom Farbmanagement-Modul (CMM) – einer Software, welche die Farbumrechnungen ausführt – in die Mangel genommen wird: Aus Blau wird Rot, aus Rot wird Grün und aus Grün wird Blau.

Das ist Absicht, denn bei der Konstruktion des Originalbilds ist uns ein "Fehler" unterlaufen: Wir haben den großen Planeten in der Mitte mit blauer statt mit roter Farbe gefüllt. Die Farben der beiden Monde entsprechen auch nicht ihren Beschriftungen: Der mit "Blau" beschriftete ist eigentlich grün, der mit "Grün" beschriftete ist rot. So sieht das Bild im Original mit seinen RGB-Werten aus:

So sehen die Originalfarben unseres Testbilds ohne Farbmanagement aus. In den RGB-Tripeln steht der erste Wert für Rot, der zweite für Grün, der dritte für Blau. „0,0,255“ bedeutet also, dass in der Farbe keinerlei rote und grüne Anteile stecken, aber das Maximum (255) an Blau.

(Bild: Ralph Altmann)

Unser spezielles Farbprofil, das in die Bilddatei eingefügt („eingebettet“) ist, verpetzt aber dem CMM unseren Fehler. Es sagt: Meine Farben sind falsch verteilt! Die Werte im Rot-Kanal stehen eigentlich für Grün, die Werte im Grün-Kanal sollen für blaue Farbe gelten und die Werte im Blau-Kanal für rote Farbe. Das CMM korrigiert daraufhin diese Fehler. So kommt es, dass Sie auf Ihrem Display – wenn es Farbmanagement unterstützt – die richtigen Farben sehen. Wenn das Profil nicht gelesen werden kann oder es gar kein Farbmanagement gibt, sehen Sie die "falschen" Farben – die aber eigentlich die originalen Farben im Bild sind.