Migration auf Small Business Server

Seite 6: Microsofts Anleitung

Inhaltsverzeichnis

Die Arbeitsschritte hat Microsoft so ausführlich aufbereitet, dass selbst Anwender, die von solch einer Maßnahme noch nie gehört haben, ohne Schwierigkeiten zum Ziel gelangen. Außer wenigen offensichtlichen Tippfehlern enthält die Beschreibung jedoch noch einige kleine Fallstricke, weshalb wir hier an den fehlerträchtigen Stellen darauf hinweisen. Um den ganzen Ablauf nachzuvollziehen, sollten Sie die Microsoft-Anleitung in einem zweiten Fenster parallel öffnen.

Punkt 2 (Installation des Betriebssystems): Wenn Sie sich wenigstens noch einen Teil des arbeitsreichen Wochenendes zur persönlichen Verfügung frei halten, sollten Sie möglichst die Festplatte genauso partitionieren wie auf dem alten Server. Natürlich können die Partitionen größer oder kleiner werden, aber wenn zum Beispiel die Daten auf dem alten Server auf Laufwerk "F:" liegen, ist es ungemein nützlich, wenn dies beim neuen Server ebenso ist.

Punkt 7d (Neustart): Hier hakt es erheblich. Die Ereignisse 1119 oder 1869, auf die man warten soll, treten jedoch möglicherweise zunächst nicht ein, und es ist kein offensichtlicher Grund für den Fehler auszumachen. Als Ursache stellt sich die Windows-Firewall des neu installierten "Windows 2003 Server"-Systems heraus. Wenn die Ereignisse also ausbleiben, ist es am sinnvollsten, die Firewall über den Systemsteuerungseintrag komplett auszuschalten und den Server nochmals neu zu starten.

Punkt 8 (Entfernen anderer Katalogserver): Wiederholen Sie diese Prozedur bei allen Katalog-Servern außer bei dem neuen "SBS 2003"-System.

Punkt 11 (Active-Directory-Replikation): Nehmen Sie die Hinweise dieses Punktes unbedingt ernst. Sollten nicht alle Betriebsmasterfunktionen erfolgreich übertragen worden sein, bricht das SBS-Installationsprogramm beim Fortsetzen mit einer Fehlermeldung ab. Im Zweifel kontrollieren oder wiederholen Sie alle Arbeitsschritte ab Punkt 6 und stellen Sie definitiv sicher, dass die Windows Firewall das Übertragen der Betriebsmasterrollen nicht verhindert.

Punkt 14 (Exchange-Server): Auf dem neuen SBS-Server sind die Postfachspeichergrenzen im Exchange per Default auf 200 MByte gesetzt. Vermutlich haben Sie diese Limitierung auf Ihrem alten Exchange zumindest für einzelne Anwender bereits aufgehoben und höhere Grenzen vorgegeben. Sie müssen vor der Migration des Exchange-Systems daher unbedingt auf dem neuen SBS die Postfachspeichergrenzwerte entsprechend erhöhen. Anderenfalls wird die Übernahme der Postfächer scheitern.

Die Postfachspeichergrenzwerte des neuen Exchange Servers müssen vor der Migration mindestens auf die gleichen Werte eingestellt werden wie die des alten Server.

Rufen Sie hierzu den Exchange-System-Manager auf und navigieren Sie zu dem Punkt Server -> IhrServername -> Erste Speichergruppe -> Postfachspeicher. Klicken Sie Postfachspeicher mit rechts an, und wählen Sie Eigenschaften. Auf der Lasche "Grenzwerte" erhöhen Sie in der Rubrik Speichergrenzwerte die angegebenen Werte für das größte vorhandene Postfach oder auf die Werte des alten Servers.

Punkt 14p: Das Replizieren der öffentlichen Ordner kann selbst bei relativ wenigen und kleinen Objekten mehrere Stunden dauern. Eine recht ruppige Methode um sicherzugehen, dass alle Elemente repliziert sind, ist es, den alten Server kurzerhand vom Netzwerk zu trennen. Sind weiterhin alle öffentlichen Ordner verfügbar, ist die Replikation abgeschlossen, anderenfalls nehmen Sie den alten Server wieder ans Netz, und die Replikation wird fortgesetzt.

Punkt 14q (Alten Server entfernen): In diesem Punkt verbirgt sich ein wichtiger Schritt, der gar nichts mit dem Exchange-Umzug zu tun hat. Bevor Sie den alten Domänen-Controller abschalten, müssen Sie ihn unter Zuhilfenahme von "dcpromo.exe" herabstufen. Sonst verbleibt er als Domäncontroller im Active-Directory und provoziert zukünftig zumindest Fehlermeldungen im Ereignisprotokoll.

Die Migration der Domäne ist abgeschlossen. Was jetzt noch zu tun ist, sind die Fleißarbeiten – die aber insgesamt am längsten dauern.