Praxistest: Raspberry Pi 4 optimal kühlen

Seite 5: Kühlleistungen und Fazit

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Ein Raspberry Pi 4 – egal ob 4- oder 8-GByte-RAM-Variante – überhitzt und taktet nach kurzer Zeit herunter, wenn ein CPU-Miner alle vier Kerne ohne Kühlung belastet. Ein PC-Lüfter neben dem Raspberry Pi 4 regelt die Temperatur bereits in vertretbare Bereiche herunter, auch ohne Kühlkörper. Eine solche Bastellösung sieht aber mitunter nicht gut aus und ist durch das fehlende Gehäuse fehleranfällig.

Lüfterlose Alu-Gehäuse wie das Flirc oder das Argon One ohne laufenden Lüfter senken die Temperatur unter Volllast bereits auf unter 50-60°C. Einzig der Ice-Tower kühlt noch besser und hält den SoC bei unter 40°C, was bei der Last eines CPU-Miners beachtlich ist. Die Temperatur beim 7-Zip-Benchmark liegt bei diesem Modell knapp 10°C unter der des CPU-Minings.

Der Temperaturverlauf (rot) eines Raspberry Pi 4B/8G im Argon One: Die 35°C im Leerlauf steigen beim dreimaligen Start des 7-Zip-Benchmarks 16.02 (Total: 5348 MIPS) auf über 40 °C. Nach kurzer Abkühlphase produziert ein CPU-Miner (1.3.7 by tpruvot, 7,45 kH/s) viel Wärme, bei 700 Sekunden schalten wir den Lüfter von Hand auf 100%. Bei 800 Sekunden wird der CPU-Miner beendet. Das Argon One kam nie auch nur nahe an die Throttle-Temperaturen heran.

(Bild: Michael Plura)

Das Argon One mit aktivem Lüfter ist aber nach unserer Meinung das bessere Gesamtpaket und eines der besten Gehäuse für den Raspberry Pi 4 – wenn man das Design mag. Im Gegensatz zu einem Flirc passt hier auch ein Flachbandkabel mit 40-Pin-Stecker auf die GPIO-Leiste, alle anderen Anschlüsse sind identisch. Im normalen Betrieb kann man auf den Lüfter verzichten oder ihn von Hand auf sehr niedrige Drehzahlen konfigurieren – bei voller Drehzahl surrt er störend laut. Ein Wermutstropfen: Ein Schlitz zum Herausführen des Flachbandkabels einer Raspberry-Kamera fehlt. (mre)