Altersvorsorge für Selbstständige

Selbstständige und Unternehmer wollen nicht in eine Basisrente einzahlen müssen. Die, die es tun, wünschen sich mehr Hilfe vom Staat.

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Von
  • Marzena Sicking

Die Geschichten über einst angeblich erfolgreiche Unternehmer, die im Alter auf Sozialhilfe angewiesen sind, kennt jeder. Haben in guten Zeiten nichts zur Seite gelegt und können sich im Alter nicht mehr selbst ernähren. Ob diese Geschichten nun stimmen oder nur von Versicherungsvertretern erfunden und in die Welt gesetzt wurden, ist nicht bekannt. Aber Tatsache ist, dass es die Altersarmut in dieser Gruppe besonders oft gibt und die Bundesregierung nach Lösungen sucht.

Dabei ist wohl jedem Selbstständigen bewusst: Du musst auch in die Altersvorsorge investieren. "Müssen“ bedeutet allerdings nicht, dass die Unternehmer dazu verpflichtet werden wolle. In eine private Altersvorsorge ihrer Wahl einzahlen zu müssen, finden nur 17 Prozent der vom Meinungsforschungsinstitut GfK im Auftrag der Heidelberger Lebensversicherungs AG Befragten sinnvoll. Für eine verpflichtende Einzahlung in die gesetzliche Rentenversicherung sprechen sich sogar nur 15,1 Prozent der Unternehmer und Selbstständigen in Deutschland aus. Interessant: Bei den Arbeitern, Angestellten und Beamten sind mehr als 31 Prozent der Befragten dafür, die Unternehmer zu einer Einzahlung in die Rentenkasse zu verpflichten.

Doch die Unternehmer wollen sich nichts vorschreiben lassen. Das bedeutet aber nicht, dass sie nicht vorsorgen wollen. Im Gegenteil: Sie möchten durchaus, bemängeln aber, dass es zu wenig Vorsorgemöglichkeiten gibt, die auf die individuellen Bedürfnisse von Selbstständigen zugeschnitten sind (45,1 Prozent) oder eine flexible Gestaltung zulassen (44,9 Prozent).

54 Prozent der Befragten wünschen sich außerdem eine bessere staatliche Förderung bei ihrer Vorsorge. Allerdings sind nur 23 Prozent der Angestellten, Arbeiter und Beamten der Ansicht, dass Unternehmer und Selbstständige eine solche Förderung auch bekommen sollten. Offenbar gibt es in den Köpfen der Nicht-Unternehmer noch immer die Vorstellung, dass man es hier mit einer finanziell besonders priviligierten Gruppe zu tun hat. Tatsächlich sind nach aktuellen Erhebungen aber immer mehr Selbstständige von Armut bedroht und könnten ohne staatliche Unterstützung nicht überleben. (masi)